Karriere? - 20 Prozent Können und 80 Prozent Glück

Was Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber der nächsten Generation mitgibt.

Wolfgang Anzengruber plaudert gern mit jungen Leuten. Es macht ihm Spaß, seine Gedanken weiterzugeben. Beim TraineeNet Kamingespräch parlierte er über persönliche Einsichten zu Karriere und den Umgang mit Herausforderungen ebenso wie über seinen Unmut zum neuen Energieeffizienzgesetz (Bild: Wolfgang Anzengruber mit den TraineeNet-Moderatoren Maria Kleemaier und Martin Campestrini).

Anzengrubers Karriere war keine vorhersehbare Karriereleiter. Vielmehr öffneten sich ihm immer wieder kurzfristige Möglichkeiten: „Ich habe Veränderungen immer genossen.“ Tipps zur Planung könne er keine geben, ganz im Gegenteil: „Macht nie einen Plan. Es bieten sich für jeden Chancen. Man muss nur Ja sagen.“ Er sei froh über jede Herausforderung, sagte der Verbund Vorstandsvorsitzende, denn nichts wäre öder als langweiliger Alltag.

Erfahrung als „Chef“ hatte er viele gesammelt. Doch was macht für ihn einen guten Vorsitzenden aus? „Hören Sie zu!“ Nicht umsonst gäbe es das Sprichwort, dass man den Portier eines Unternehmen fragen sollte, um herauszufinden, wie gut oder schlecht es in einem Unternehmen laufe. Ebenso wichtig sei es, ständig auf der Suche nach ehrlicher und konstruktiver Kritik zu sein. Nur so könne man sich verbessern. „Irgendwann auf der Karriereleiter hat man kein Korrektiv mehr. Und das kann gefährlich sein.“

Ineffizientes Effizienzgesetz
Anzengruber sprach auch über das im Sommer verabschiedete Energieeffizienzgesetz an. Sein Unmut ist offensichtlich: „Das EnffG verdient den Namen nicht. Es sollte Ineffizienzgesetz heißen“. Die Decarbonisierung der Welt sei ein positives Ziel, das Gesetz und seine Maßnahmen allerdings verbesserungswürdig.

Im Zusammenhang mit der Energiewende diskutierte er auch das Thema Elektromobiliät: „Wir glauben an Elektromobilität, sind aber keine Fanatiker.“ Anzengruber betonte die Veränderungen in der Mobilitätsfrage, hervorgerufen durch die junge Generation, die längst Car Sharing und flexiblere Mobiltätsformen dem Statussymbol eigenes Auto vorziehe. In jedem Fall würden künftig mehr Personen als bisher in ein Auto nutzen.

Wo Zukunft und Vision von Verbund liegen, wurde Anzengruber zum Abschluss gefragt. Man entwickle sich immer mehr zum Energiedienstleister, einer völlig neuen Aufgabe. Großes Ziel sei es, unter die Top 3 der „erneuerbaren“ Energieversorger Europas zu kommen - "aber da liegt noch ein weiter Weg vor uns."

(Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.