Serie 5/8. Ein Kündigungsgespräch braucht Zeit, eine Stunde mindestens. Auch der Kündiger ist danach in einer emotionalen Ausnahmesituation. Acht Gebote für menschlich faire, methodisch sichere und rechtlich haltbare Trennungen.
Ein Trennungsgespräch in eine Lücke im Terminkalender gequetscht? Schlechte Idee. Weder gelingt es so, den Schock des Gekündigten aufzufangen, noch können alle Fragen seriös beantwortet werden.
Falsch ist aber auch, das Thema zu zerreden. Ein bisschen Small Talk davor, ein wenig Hin- und Her-Geplänkel und ein schwammiger Einstieg vergeuden wertvolle Zeit (und werden nachher als zynisch gewertet). Falsch ist aber auch übertriebenes Mitleid, joviales Schulterklopfen („Sie machen das schon“) und Ratschläge, selbst wenn sie gut gemeint sind. Der frisch Gekündigte steht noch unter Schock und kann sie gar nicht aufnehmen.
Richtig ist, etwa eine Stunde Zeit vorzusehen und rasch zum Punkt zu kommen. Legen Sie die Fakten auf den Tisch, begründen Sie die Entscheidung sachlich. Drücken Sie Dank und Achtung vor Person und Leistung aus.
Und danach machen Sie eine Viertelstunde Pause. Auch für den Kündiger sind Trennungsgespräche immer emotionale Ausnahmesituationen.
Die methodischen Inputs zu dieser Serie stammen von Walter Reisenzein/OTM, die rechtlichen Inputs von Anna Mertinz/KWR.