Serie 17/22. Manchmal liegt der Ärger an den Fehlern des Vorgesetzten. Manchmal an Ihren eigenen.
Sie wollen es sich mit Ihrem Chef verscherzen? Hier ein paar todsicher Tipps: Treiben Sie ihn in die Enge, am besten vor Publikum, sodass er sich verteidigen muss. Oder dreschen Sie Killerphrasen („Das hat noch nie funktioniert“). Oder stellen Sie ihn bloß. Oder kritisieren Sie ihn gleich direkt. Oder reden Sie ihm nach dem Mund, aber so, dass er es merkt. Oder jammern Sie.
Wollen Sie hingegen ein gutes Verhältnis zu Ihrem Chef, tun Sie all das genau nicht.
Zwei Cheftypen, die keiner mag
Umgekehrt gibt es auch Chefs, die Ihnen das Leben schwer machen können. Der erste ist der Typ, der nicht entscheiden kann. Geben Sie nicht auf. Bereiten Sie Entscheidungen für ihn so gut vor, dass er nur noch ja sagen muss. Erarbeiten Sie eine lückenlose Argumentation nach dem „Fünf-Minuten-Präsentations-Prinzip“ des Trainers Emil Hierold:
- Erst das Problem in wenigen Sätzen,
- dann seine Folgen,
- dann Ihr Vorschlag mit den wichtigsten Argumenten (unwichtige lassen Sie weg),
- dann die positiven Ergebnisse, die Sie erwarten,
- und zuletzt die nächsten Schritte.
Es gibt auch Chefs, die täglich neue Projekte ausrufen, bis sich keiner mehr auskennt. Hier müssen Sie ihn behutsam führen. Greifen Sie die Ideen auf und bitten Sie Ihren Vorgesetzten, sie in eine Prioritätenordnung zu den bestehenden Projekten zu setzen. Oder fragen Sie ihn, welches Projekt denn nun warten darf. Machen Sie ihm den Arbeitsaufwand klar, aber bitte ohne ihn zu bloßzustellen. Niemald, niemals, darf er das Gesicht verlieren. Entwickeln Sie ein Gespür, wann Sie Nein sagen dürfen – und wann die Situation ausgereizt ist.
Nächste Woche
Crashkurs Führung: Hilfe, mein Projekt stürzt ab
Alle früheren Folgen finden Sie hier.
Die Anregungen für diese Serie stammen aus
Mario Neumann: „Abenteuer Führung“, Campus Verlag