Viel zu lernen du noch hast

Meister Yoda gilt kraft seiner Erfahrung als weise. Deshalb fragen ihn die jungen Jedi Ritter um Rat. In Unternehmen sieht das anders aus.

Nutzen Organisationen die Erfahrungen ihrer Mitarbeiter? Dieser Frage gingen drei Hochschulen nach: die FH Burgenland, die FHS St. Gallen und die deutsche RFS.

Sie befragten 600 deutschsprachige Führungskräfte – um zu einem für sie deprimierenden Schluss zu kommen: Erfahrung gilt zwar als „geheimer“ Erfolgsfaktor. Man gesteht ihm auf Nachfrage auch große Bedeutung zu. Systematisch darum kümmern will man sich aber nicht.

Du nichts fragst, ich nichts sag

Das Dilemma beginnt bei der Begriffsklärung. Streng genommen geht es um Erfahrungs“wissen“. Dazu werden  gelebte Erfahrungen erst, wenn sie dokumentiert und weitergegeben werden. Das passiert jedoch immer nur fragmentarisch und unvollständig. Erfahrungswissen kann für andere nur nutzbar werden, wenn es aus konkretem Anlass ausgetauscht wird.

Womit wir wieder bei Meister Yoda sind: Nur wenn Luke Skywalker ihn aufsucht und um Rat fragt, kann er ihn geben.

Die befragten Führungskräfte nannten vier Bereiche, in denen Erfahrungswissen relevant wird:

  • beim Lösen von Problemen
  • beim Fällen von Entscheidungen
  • beim Erkennen komplexer Zusammenhänge und
  • beim Bewältigen von Krisen.

Ist kein Wissensschatz vorhanden, zieht das steigende Kosten, Verzögerungen, Planungsfehler oder Ineffizienz nach sich, so der Tenor.

Mit einer Erkenntnis rechneten die Studienautoren nicht: Sie gingen davon aus, kleine und mittlere Unternehmen würden Erfahrungsaustausch methodischer unterstützen als große. Das Gegenteil ist der Fall. Die Kleinen hatten schlichtweg keine Zeit dafür.

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