Nie wieder manipuliert werden

Folge 1/11. Schon erholt vom Präsidentschaftswahlkampf? Nur zu deutlich führte er uns logisch-sprachliche Manipulation vor Augen. Wie Sie die mit den Mitteln der Logik parieren, lesen Sie in dieser neuen Serie.

Sie können noch so intelligent sein. Trotzdem können Sie falsche Schlüsse ziehen, unvernünftige Entscheidungen fällen oder versierten Rhetorikern auf den Leim gehen.

Denn Intelligenz ist nicht gleich Vernunft. Das, was wir den gesunden Menschenverstand nennen, folgt den strengen Regeln der Logik. Und ja - sie sind wirklich streng.

Bringen Sie Struktur in Ihr Denken

Logisches Denken ist die Fähigkeit, aus vorhandenen Informationen Schlüsse zu ziehen. Voraussetzung dafür sind Argumente. Diese haben drei Bestandteile:

  • Eine These/Standpunkt („Ich sollte etwas essen“)
  • eine oder mehrere Annahmen, die sie stützen („weil ich Hunger habe“) und
  • einen Begründungszusammenhang, der These und Annahmen verbindet (deshalb kaufe ich mir jetzt etwas zu essen.“)

Nicht immer ist es so einfach. Oft müssen Sie erst die Wirkungszusammenhänge klären. Was ist Ihre Hauptthese? Sie liefert Ihnen den roten Faden. Wenn Sie sich in Ihren Gedanken verlieren, zoomen Sie heraus und fragen Sie nach dem großen Ganzen: Über welches Thema denke ich eigentlich nach? Dann zoomen Sie schrittweise wieder hinein: Welche Frage innerhalb des Themas interessiert mich? Und dann: Welchen Standpunkt nehme ich hier ein? Was ist meine Hauptthese?

Jetzt sammeln Sie Argumente – pro und contra. Gegenargumente können

  • gegen den Standpunkt sprechen („Ich habe einen wichtigen Termin und gar keine Zeit zu essen.“),
  • gegen die Annahme („Ich habe gar keinen Hunger. Mir ist nur langweilig.“) oder
  • gegen den Begründungszusammenhang („Ich bin auf Diät.“)

Stellen Sie sich das Für und Wider der Argumente wie ein Fußballspiel vor. Die Stürmer (Argumente) wollen Tore schießen. Die Mittelfeldspieler (Annahmen und Begründungszusammenhänge) passen den Stürmern den Ball zu. Die Verteidiger wollen die Argumente des Gegners abwehren. Es „gewinnt“, wer mehr Argumente vorbringt, die der Gegner nicht entkräften kann. Doch wie beim Fußball hat der, der alle Argumente des Gegners entkräftet, noch lange nicht gewonnen. Erst muss er selbst Tore erzielen.

Nächste Folge (2/11)
Nie wieder manipuliert werden: Lassen Sie keine Möglichkeit außer Acht

Die Anregungen für diese Serie stammen aus dem Buch
Nikil Mukerji: Die 10 Gebote des gesunden Menschenverstandes, Springer Verlag

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