Arbeitnehmer wollen flexible Arbeitsbedingungen

Zwar arbeitet bereits jeder zweite Arbeitgeber daran, die Arbeitsbedingungen zu modernisieren, dennoch vermissen viele Arbeitnehmer die Möglichkeit von Home Office und flexibleren Arbeitszeiten.

Inwieweit hält die modernde Arbeitswelt in Unternehmen Einzug und wie stehen die Arbeitnehmer dazu? Mit dieser Frage beschäftigt sich der zweite Teil einer Umfrage der ING-DiBa Austria. Diese ist Teil der Studienserie ING International Survey, die regelmäßig verschiedene Aspekte rund um die Themen „Umgang mit und Wissen über Geld“ beleuchtet.

Die aktuelle Studie befasst sich mit modernen Entwicklungen am Arbeitsmarkt und wie zufrieden Arbeitnehmer damit sind. In 13 europäischen Ländern wurden dafür 13.000 Personen ab 18 Jahren befragt, davon 1000 in Österreich.

Fast jeder zweite Arbeitgeber fördert Modernisierung

32 Prozent der befragten Arbeitnehmer berichteten von umgesetzten Maßnahmen, die ein modernes Arbeiten in ihrem Unternehmen bereits ermöglichen. Weitere 14 Prozent wussten, dass ihr Vorgesetzter daran arbeitet.

Flexiblere Arbeitszeiten und Home Office seien für die Unternehmen von 24 Prozent der Befragten aus organisatorischen oder wirtschaftlichen Gründen nicht möglich. 15 Prozent meinten, ihr Arbeitgeber sei daran nicht interessiert und ebenso viele wussten nicht um diesbezügliche Pläne.

Flexible Zeiteinteilung als wichtigste Maßnahme

Jene Mitarbeiter, die bereits von der Modernisierung profitieren, tun dies in erster Linie durch flexible Zeiteinteilung: Ganze 66 Prozent arbeiten ohne festgelegten Zeitrahmen, 49 Prozent dürfen von zu Hause aus arbeiten und 41 Prozent nannten Verbesserungen der technischen Ausstattung als eine wesentliche Maßnahme.

Mehrheit positiv eingestellt

Flexibilisierung kommt bei Arbeitnehmern gut an: 57 Prozent beurteilen dementsprechende Entwicklungen positiv, da diese sowohl Vertrauen vom Arbeitgeber als auch mehr persönlichen Freiraum bedeuten. 10 Prozent halten hingegen nichts von gelockerten Arbeitsbedingungen, weil diese zu unerwünschten Unregelmäßigkeiten führen können. 16 Prozent gaben an, dass betriebliche Bedingungen weitere Flexibilisierungen unmöglich machen. 17 Prozent der befragten Arbeitnehmer ist es egal – „Hauptsache, es wird fair entlohnt.“

Angenehme Arbeitsumgebung

Insgesamt 54 Prozent der Arbeitgeber bemühen sich um ein angenehmes Arbeitsumfeld (bei 41 Prozent der befragten Arbeitnehmer wurde dies bereits realisiert, weitere 13 Prozent berichten von Konzepten, aufgrund derer zukünftig bessere Bedingungen möglich sein werden).
Jedoch gab auch knapp über ein Drittel (33 Prozent) an, dass in ihrem Unternehmen „bloß“ gesetzliche Bedingungen erfüllt würden. 14 Prozent zufolge interessiere es den Arbeitgeber nicht, ob das Umfeld für die Mitarbeiter angenehm ist.

Faire Entlohnung und Home Office

41 Prozent der Befragten gaben an, vor allem faire Entlohnung zu vermissen.
32 Prozent bedauern, nicht von zuhause arbeiten zu können. Knapp ein Drittel würde sich über mehr Sozialleistungen freuen und ein Viertel leidet unter der fehlenden offenen und wertschätzenden Unternehmenskultur.

Flexibilisierungsdruck steigt

Arbeiter seien gefordert wie nie zuvor, sagt Gabriele Bachowsky, Head of Human Resources bei der ING-DiBa Austria: „Einerseits besteht ein großer Wunsch der Mitarbeiter nach flexibler Arbeitszeit und Home Office, auf der anderen Seite kann dies mit betrieblichen Anforderungen oft nur schwer unter einen Hut gebracht werden.“ So stünden Arbeitgeber unter Druck, die Bedingungen in ihren Unternehmen flexibler zu gestalten. Denn nach der fairen Entlohnung steht die Flexibilisierung ganz oben auf der Bedürfnisskala der Mitarbeiter.

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