Selbstverständlich lasse man flexibel arbeiten, sagt der Geschäftsführer. Und meint damit, wer einen Amtsweg hat, darf später kommen.
Vertrauensarbeit, Home Office, Desk Sharing – wie flexibel ist Österreich wirklich? Diese Frage stellten Deloitte, die Universität Wien und die FH OÖ 412 Unternehmensvertretern. Schlüsselerkenntnisse ihrer Studie „Flexible Working 2017“:
- Gleitzeit mit Kernzeit bleibt Standard
Gleitzeit mit Kernzeit ist weiterhin der Klassiker: 61 % der Unternehmen bieten dieses Arbeitszeitmodell zumindest der Hälfte ihrer MitarbeiterInnen an.
Flexiblere Arbeitszeitmodelle wie Gleitzeit ohne Kernzeit oder Vertrauensarbeitszeit sind deutlich seltener. Diese Modelle setzen ein höheres Maß an Vertrauen voraus.
- Home Office und mobiles Arbeiten bleiben Einzelphänomene
In der Hälfte der Unternehmen dürfen nur Einzelpersonen von Home Office Gebrauch machen. Nur eines von fünf bietet es dem Großteil seiner Mitarbeiter an. Allerdings wird es auch dort nur vereinzelt in Anspruch genommen. - Mitarbeiter müssen allzeit erreichbar sein
77 % der Befragten geben an, dass physische Anwesenheit wichtig ist. In der Praxis steht das Gefühl, sichtbar sein zu müssen, der Nutzung von Flexibilitätspotenzialen entgegen.
Die Grenzen zwischen Freizeit und Beruf verschwimmen deutlich: In 64 % der Unternehmen wird implizit erwartet, dass Führungskräfte auch in der Freizeit erreichbar sind. Von Mitarbeitern fordern das immerhin noch 22 % der Unternehmen. Nur selten sind die Spielregeln klar kommuniziert. - Richtig flexibel wird es nur, wenn man sich vertraut
Je größer das wechselseitige Vertrauen, desto flexibler dürfen Arbeitszeit und -ort seon – was sich wiederum positiv auf die Einschätzung als attraktiver Arbeitgeber auswirkt.