Das Gehalt bleibt geheim

Nur jeder fünfte Österreicher ist gewillt, über sein Gehalt zu sprechen

Über Geld spricht man nicht: An diesen Leitsatz halten sich Österreichs Arbeitnehmer auch 2017 noch überwiegend. Die Mehrheit der Österreicher spricht höchstens mit der Familie oder engen Freunden über Gehaltsthemen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von karriere.at. Ein knappes Viertel findet dagegen, dass sich der Vergleich mit anderen durchaus lohnt.

Gehalt als Privatsache

651 Arbeitnehmer wurden befragt. Das Ergebnis zeigt, dass die Mehrheit zurückhaltend agiert. Rund jeder zweite Befragte (48 Prozent) spricht bestenfalls mit Familienmitgliedern oder engen Freunden über sein Einkommen. Für neun Prozent ist das Thema Gehalt sogar absolute Privatsache. „Gehalt wird von den meisten Arbeitnehmern nach wie vor als rein privates Thema gesehen." sagt Jürgen Smid, geschäftsführender Gesellschafter und Mitgründer von karriere.at.

Warum über Geld gesprochen werden sollte

Immerhin 23 Prozent der Arbeitnehmer sind etwas gewillter, über ihr Gehalt zu sprechen, zumindest mit Kollegen und Freunden. Das hilft dabei, Vergleiche anzustellen. 20 Prozent – jeder Fünfte – hat nichts zu verbergen und sagt, das Thema Gehalt sei kein Tabu. Das sollte auch so sein. Smid appelliert deshalb gerade an Firmen, Gehälter offenzulegen. „Unternehmen mit nachvollziehbaren und transparenten Gehaltsstrukturen geben weniger Anlass für Spekulationen unter Kollegen“, sagt der Mitgründer von karriere.at. 

Führungskräfte verbergen tendenziell mehr

Noch zurückhaltender geben sich die 170 befragten Führungskräfte. Insgesamt besprechen zwei Drittel von ihnen das Thema bestenfalls im Kreis der engsten Vertrauten. 13 Prozent schweigen generell zu ihrem Einkommen und 50 Prozent äußern sich dazu nur der Familie und engen Freunden gegenüber. Anteilsmäßig ebenso viele Unternehmensvertreter wie Arbeitnehmer (23 Prozent) finden Gehaltsvergleiche hilfreich. Lediglich 14 Prozent sprechen vollkommen offen über das Thema Gehalt.

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