Ausbildung kostet weniger als Rekrutierung fertiger Fachkräfte.
Das Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (IBW) errechnete die Kosten der beruflichen Lehrausbildung. Vorab: Für den Staat ist sie ein gutes Geschäft. Für Lehrstellenförderung und Berufsschule zusammen gibt er 6276 Euro pro Jahr und Lehrling aus, für einen Schüler einer berufsbildenden mittleren oder höheren Schule im Vergleich 10.129 Euro.
Die Unternehmen investieren mehr: im ersten Lehrjahr pro Lehrling im Schnitt 19.739 Euro brutto, im zweiten 22.274 Euro, im dritten 26.528 Euro und im halben vierten (bei dreieinhalbjährigen Lehrberufen) 17.164 Euro.
Der Großteil entfällt auf Personalkosten für Lehrling und Ausbilder. Zieht man davon Basisförderung und produktive Leistungen der Lehrlinge ab, bleiben im ersten Lehrjahr 792 Euro Nettokosten, im zweiten 1577 Euro, im dritten 3485 Euro und im halben vierten 3354 Euro, macht zusammen 9208 Euro.
Dem gegenüber stehen die Kosten der Einstellung einer fertigen Fachkraft. Bei ausbildungsaktiven Betrieben summieren sie sich auf 10.398 Euro, bei nicht ausbildungsaktiven Betrieben auf 15.279 Euro, errechnete das IBW. Das deckt allerdings nur interne Kosten wie Einarbeitung, Aufwand und Minderleistung der einschulenden Mitarbeiter ab. Rekrutierungskosten sind noch nicht berücksichtigt.
(Print-Ausgabe, 18.11.2017)