Mythos und Wahrheit über Mitarbeiter 50+

Weniger Leistung, mehr Fehler, mehr Krankenstände. Studien belegen: Das stimmt alles nicht.

Gleich mehrere Studien nehmen sich Stereotypen und Vorurteile gegenüber älteren Mitarbeitern vor. Hier die beliebtesten Mythen:

  • 50 + lassen nach. Eine US-Langzeitstudie misst seit 1957 alle sieben Jahre die Leistungsfähigkeit derselben Versuchspersonen. Ergebnis: Bei schlussfolgerndem Denken, Sprachkompetenz, Sprachgedächtnis und räumlicher Orientierung lassen 50 + Jüngere deutlich hinter sich. Nur bei der sensorischen Verarbeitung (Hören, Sehen, Reaktionsgeschwindigkeit) fallen sie zurück.
  • Je älter, desto fehleranfällig. Stimmt so nicht, entsprechend der Auswertung der Statistiken der Mercedes-Benz-Lastwagenfabrik. Älteren Teams unterlaufen zwar mehr Fehler, doch die sind harmloser und weniger folgenschwer als die jüngerer Teams. Wenn die Fehler machen, sind die Konsequenzen gravierender. Erklärung: 50 + sind umsichtiger und haben mehr Sinn für das Wesentliche.
  • Leistungsbereitschaft sinkt. Einer EY-Studie zufolge bezeichnet sich ein Viertel der befragten unter 20-jährigen Arbeitnehmer als hochmotiviert – im Vergleich zu 40 Prozent bei den über 60-Jährigen.
  • Je älter, desto krank. Jüngere Arbeitnehmer lassen sich öfter krankschreiben als ältere, errechneten kürzlich die heimischen Gebietskrankenkassen, die melden sich aber rascher wieder zurück. Im Schnitt gleicht es sich aus.

(Print-Ausgabe, 25.11.2017)

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