Während Abgaben und Verwaltung für Unzufriedenheit sorgen, wird die Arbeitsqualität als besonders positiv bewertet.
Die Zufriedenheit heimischer Einzelhändler ist im vergangenen Jahr verglichen mit 2015 leicht gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung der Wirtschaftskammer, an der rund 480 Einzelhändlern teilnahmen. Aus Sicht der Unternehmer sind Belastungen wie administrative Tätigkeiten, neue Methoden, Anwendungen und Abläufe sowie die Beschleunigung hingegen gestiegen.
"Der unternehmerische Geist siegt grosso modo über die Bürokratie", sagt Handelssparten-Vizegeschäftsführer Roman Seeliger. Dennoch zeige sich deutlich, welche Potenziale im heimischen Handel steckten, die durch einen "Belastungsstopp" realisiert werden könnten. Firmen würden mindestens die Hälfte der Zeit für Bürokratie aufwenden, sagte Seeliger am Montag im Interview mit der APA. Vor allem für kleine Unternehmer sei dies "stark zermürbend".
Bürokratie no, Arbeitsqualität oho
Auf einer zehnstufigen Skala liegt die Gesamtzufriedenheit der befragten Einzelhändler bei 6,2 Punkten. 2015 lag der Wert noch bei 5,9 Punkten, und damit unter jenem von 2016. Damals wurde die Befragung zum ersten Mal durchgeführt.
Die größte Unzufriedenheit gibt es beim Teilindex "Abgaben und Verwaltung", und zwar 1,3 Punkte. Je weniger Punkte, desto unzufriedener. Eine hohe Unzufriedenheit gibt es auch bei Themen wie "Bürokratie und Verwaltung", "Steuern und Abgaben" sowie "Arbeitskosten".
Besonders zufrieden sind die Firmen hingegen mit der Qualität der Arbeit (7,2). Die Arbeit wird als interessant, abwechslungsreich und sinnstiftend angesehen und steht im Einklang mit den persönlichen Wertvorstellungen. Auch sehen die befragten Einzelhandelsunternehmen ihre selbstständige Tätigkeit als gut vereinbar mit ihrem Privatleben.
Unternehmensentwicklung optimistisch gesehen
Die wirtschaftliche Lage beurteilen die Firmen als positiv. "Nicht zuletzt durch den Konjunkturaufschwung im Einzelhandel 2017 sehen die befragten Einzelhändler die zukünftige Entwicklung ihres Unternehmens optimistisch", so Seeliger.