Generationenknatsch

Millennials trauen Unternehmen nicht mehr

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Zu wenig soziales Engagement, kein Interesse an fremdbestimmter Arbeit, keine ausreichende Vorbereitung auf die Digitalisierung.

Im Zuge einer weltweiten Befragung hat das Beratungsunternehmen Deloitte die aktuelle Stimmungslage unter Millennials und der Generation Z erhoben. Nüchternes Ergebnis: Die meisten Unternehmen werden den Ansprüchen der jungen Befragten auf mehreren Ebenen nicht gerecht.

Unternehmenskultur unglaubwürdig

Es ist nicht neu, dass Unternehmen bei den nachwachsenden Generationen mit sozialer Verantwortung punkten können. Die jedoch sind zunehmend skeptisch. Während 2017 noch 65 Prozent vom ethischen Handeln der Unternehmen überzeugt waren, sind es aktuell nur mehr 48 Prozent. Lediglich 47 Prozent sind außerdem der Meinung, dass Unternehmen wirklich einen positiven Beitrag für die Gesellschaft leisten. Die Millennials durchschauen, dass die Gewinnmaximierung an erster Stelle steht.

Hohe Jobwechselbereitschaft

Das Misstrauen schwappt auch auf den Job über. Insgesamt wollen nur 28 Prozent fünf Jahre beim aktuellen Arbeitgeber bleiben. 43 Prozent wollen in den nächsten zwei Jahren wechseln. Selbst wenn Bezahlung und Karrierechancen stimmen, überzeugen die Arbeitgeber nicht bei Diversität und Flexibilität.

Gig Economy macht Unternehmen Konkurrenz

Selbstbestimmtes Arbeiten wird immer wichtiger. Von jenen Millennials, die ihren Job in den nächsten zwei Jahren wechseln wollen, sehen 78 Prozent im Konzept der Gig Economy - also freier Auftragsarbeit - eine attraktive zusätzliche Einnahmequelle neben einer Vollzeitanstellung. 43 Prozent können sich vorstellen, sich vollständig darauf einzulassen. Als Hauptargument nennen fast zwei Drittel den finanziellen Anreiz, auch flexiblere Arbeitszeiten sind ein oft genannter Grund. Die Gefahr ist groß, diese Talente dauerhaft an die Gig Economy zu verlieren.

Unterstützung im digitalen Wandel fehlt

70 Prozent der Millennials rechnen mit großen Veränderungen aufgrund des digitalen Wandels. Das verunsichert sie. 17 Prozent fürchten, durch neue Technologien ersetzt werden. Nur 36 Prozent fühlen sich gut vorbereitet.

Der deutlichste Warnschuss: 82 Prozent wünschen sich On-The-Job-Trainings, finden aber beim Arbeitgeber kein Gehör. Diese zu schaffen sei jenen dringend ans Herz gelegt.


Ãœber die Studie:
Für die siebte Ausgabe des Deloitte Millennial Survey wurden 10.455 Personen aus insgesamt 36 Ländern befragt, die zwischen 1983 und 1994 geboren sind. Auch die Generation Z war mit 1.844 Umfrageteilnehmern aus sechs Ländern vertreten. Dazu zählen Personen mit Geburtsjahr zwischen 1995 bis 1999.

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