Lassen Sie sich nicht manipulieren: Der Bestätigungstrick

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Folge 16/17. Der Bestätigungstrick ist weit verbreitet, viele sind anfällig für ihn. Der Bestätigungstrick nutzt eine allzu menschliche Schwäche.

Tückisch und verführerisch, das ist der Bestätigungstrick - ein Spezialfall des Spiegeltricks.

Allzu viele verfallen dem Applaus, der Bestätigung und dem Zuspruch anderer - das alles fühlt sich schließlich gut an. Doch wenn Sie einmal betörrt sind, wird ein Manipulator Sie schamlos ausnutzen. Betrachten wir an einem Beispiel, wie der Trick funktioniert.

Beispiel Günther P

Günther P., Sohn eines Milliardärs, möchte in Aktien investieren. Sein Bekannter Pepe wittert ein gutes Geschäft und bestärkt ihn in diesem Vorhaben. Denn Günther hat den Namen eines Unternehmens fallen gelassen, von dem Pepe 15 Prozent gehören - Aktien, die er bald abstoßen will. Pepe lobt Günthers Spürnase, er macht ihm Komplimente für seine vernünftige Entscheidung - und hofft, dass Günthers Kauf den Kurs steigen lässt.

Natürlich ist nichts dagegen einzuwenden, wenn jemand ähnliche Meinungen oder Erfahrungen hat wie der Gesprächspartner. Wer jedoch Bestätigungsmanöver ganz bewusst einsetzt, nur um zu zeigen, wie ähnlich man sich doch "im Geiste" sei, und wer damit seine ehrlichen eigenen Meinungen verrät, der manipuliert schlicht.

Die Grundlage dieser Manipulationstaktik:

Der Manipulator nutzt eine allzu menschliche Eigenschaft. Wir hören lieber Nachrichten, die uns in unserer Meinung bestärken. Wir suchen lieber Informationen, die unsere Meinung unterstützen. Informationen, die unsere Meinung widerlegen, scheuen wir. Das steigert die Gefahr, eine falsche Entscheidung zu treffen. Daher Vorsicht vor Menschen, die Ihnen in allem Recht geben. Es könnte sein, dass sie die Bestätigungsfalle aufgespannt haben. Es könnte sich aber auch um sehr versöhnliche Charaktere handeln, denen Harmonie wichtiger ist als jede Diskussion. Auch in diesem Falle, ohne Manipulationsabsicht, könnten Sie eine falsche Entscheidung treffen.

Wie reagieren?

Es gibt Fragen, die man sich stets selbst stellen sollte:

  • Welche Annahmen habe ich gebildet?
  • Welche Lieblingsmeinungen habe ich?
  • Welche Informationen bräuchte ich, um gegen die geplante Entscheidung zu votieren?
  • Woher bekomme ich diese Informationen?

Diese Fragen helfen, die eigene Position und Meinung kritisch zu hinterfragen, um dadurch der Bestätigungsfalle zu entgehen und zu besseren, stichhaltigeren, tiefgründigeren Meinungen zu kommen.

Nächste Folge (17/17):
Lassen Sie sich nicht manipulieren: Die Starker-Mann-Taktik

Die Anregungen für diese Serie stammen aus dem Buch
Andreas Edmüller und Thomas Wilhelm:
"Manipulationstechniken: So wehren Sie sich"

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