Wir schummeln beim Einkommen

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Dafür hätten wir keine Studie gebraucht. Die meisten Menschen schummeln, wenn sie nach ihrem Einkommen gefragt werden.

Aus Befragungen gewonnene Einkommensdaten sind oft ungenau und stimmen nicht mit den entsprechenden Daten aus Verwaltungsregistern überein. Der Grund sind sozial erwünschte Antworten: Männer brüsten sich gern mit höherem Einkommen, ergab eine WU-Studie. Sie wollten bewusst oder unbewusst Ernährerfunktion und Männlichkeitsnorm erfüllen, so die Forscher. Frauen hingegen geben sich oft bescheidener.

Schon überraschender ist, dass auch die Gesundheit mit den Einkommensangaben korreliert. Je gesünder eine Person ist, desto genauer gibt sie ihr Einkommen an. Das spielt vor allem bei Pensionisten eine Rolle. Unterschiede gibt es auch bei Migranten und im Inland Geborenen: Erstere geben ihre Einkommen ungenauer an. Erklärt wird das mit Verständnisproblemen.

Auch Lerneffekte wirken mit: Je öfter man befragt wird, desto präziser wird man.

Im Schnitt wichen die Angaben um plus/minus 3000 Euro pro Jahr ab. Was Folgen hat: Sowohl für die Wissenschaft als auch für die Politik stellen Einkommensdaten eine wesentliche Arbeitsgrundlage dar, etwa wenn es um Fragen der Einkommensverteilung oder Armutsgefährdung geht und entsprechende Steuerungsmaßnahmen getroffen werden.

(APA)

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