Führungskräftenachwuchs und HiPos werden gefördert, Fachkräfte links liegen gelassen.
Die Aufgabe des Talent Managements ist, erfolgskritische Schlüsselpositionen und -kompetenzen zu identifizieren und dafür zu sorgen, dass sie im Unternehmen nicht ausgehen. Genau das wird in der Praxis verabsäumt – nicht ohne gleichzeitig zu versichern, für wie wichtig man Talent Management doch erachte.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Benchmarking Studie des D-A-CH Fachjournals eLearning. In Zahlen: 81 Prozent von 740 in der D-A-CH-Region befragten Unternehmen (aus Österreich waren es 90) geben Talent Management eine hohe oder moderate Bedeutung. Doch nur 21 Prozent identifizieren und erfassen ihre Wissens- und Kompetenzträger systematisch; nur 27 Prozent erfassen kritische Kompetenzen (Mehrfachnennungen möglich). Die Mehrheit gibt zu, sich mit dem Thema nicht auseinanderzusetzen.
Wer das dennoch tut, adressiert vor allem drei Gruppen: Führungskräftenachwuchs (45 Prozent), High Potentials (40 Prozent) und das Mittlere Management (36 Prozent).
Die Gruppen „Alle Mitarbeiter“ (22 Prozent) und Fachkräfte (21 Prozent) bleiben auf der Strecke – ungeachtet des allseits bejammerten Fachkräftemangels. Ein Paradox: Wer vor allem Fachkräften keine Entwicklungsmöglichkeiten bietet, darf sich nicht wundern, wenn sie das nächst bessere Angebot annehmen.