Lebenslauf

Mitschüler beeinflussen die spätere Karriere stark

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Sage mir, mit wem du in der Klasse warst, und ich sage dir, wie weit du es bringst.

Schüler, deren Klassenkameraden aus Elternhäusern mit höherem Bildungsniveau stammen, sind unabhängig von ihrer eigenen Herkunft erfolgreicher als Schüler, deren Klassenkameraden aus Elternhäusern mit geringeren Bildungsniveau stammen. Folglich erlangen sie einen besseren Bildungsabschluss, angesehenere Berufe und höhere Einkünfte.

Anders sieht das aus, wenn die Mitschüler desselben Schülers ein höheres Leistungsniveau schaffen als er selbst. Dann bleibt er hinter seinen Möglichkeiten zurück. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Universität Tübingen. Sie führten das darauf zurück, dass die Schüler ein geringeres Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten entwickelten. Mit langfristigen Auswirkungen: Diese Schüler verdienten auch noch nach 50 Jahren weniger und hatten weniger angesehene Berufe als Schüler aus Schulen mit einem geringeren Leistungsniveau.

Untersucht wurde in der aktuellen Studie, ob der Besuch einer "guten" Schule Auswirkungen auf die Leistungserwartung, den Bildungserfolg, das Einkommen und das Berufsprestige hat. Dazu werteten die Tübinger Wissenschaftler zusammen mit Kollegen der University of Houston und der University of Illinois Daten einer Langzeitstudie in den USA aus. Rund 380.000 High-School-Schüler nahmen im Jahr 1960 teil. Etwa 85.000 konnten nach elf Jahren und immerhin noch 2.000 von ihnen nach 50 Jahren erneut befragt werden.

Medaille mit zwei Seiten

Nicht unerwartet fanden die Experten heraus: Schüler aus Schulen, in denen die Elternschaft im Durchschnitt einen höheren Bildungsabschluss aufwies, hatten auch höhere Erwartungen an ihre eigene akademische Karriere. Sowohl nach elf als auch nach 50 Jahren verdienten sie mehr und übten angesehenere Berufe aus als Kinder, die Schulen besuchten, an denen die Eltern mittlere oder niedrigere Bildungsabschlüsse hatten.

Für das Leistungsniveau fand sich ein gegenteiliger Effekt: Wenn das Leistungsniveau der Schule hoch war, hatten die Schüler nach Berücksichtigung ihres eigenen sozialen Hintergrunds und ihrer Schulleistungen weniger hohe Erwartungen an ihre eigene Karriere, arbeiteten in weniger angesehenen Berufen und verdienten sowohl nach elf als auch nach 50 Jahren weniger als Personen, die als Kinder Schulen mit einem niedrigeren Leistungsniveau besucht hatten.

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