Psychologie

Wann wir im Job glücklich sind

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Es geht gar nicht um den Job – sondern darum, ob einem gefällt, was man macht.

Es muss eine gewaltige Studie gewesen sein. In 150 Ländern quer über den Globus stellte Gallup werktätigen Menschen die simple Frage, "Gefällt dir, was du jeden Tag machst?"

So einfach sie klingt, so klug ist diese Frage: Wem nicht gefällt, was er den ganzen Tag macht, der wird wohl kaum glücklich sein. Wem es gefällt, fanden die Autoren heraus, der hatte eine mehr als doppelt so hohe Chance als die Vergleichsgruppe, auch insgesamt mit seinem Leben zufrieden zu sein.

Die Autoren separierten die Befragten in zwei große Kategorien: die eine war wirklich engagiert, die anderen zählte die Minuten bis zum Feierabend. Erstere waren einerseits zufriedener, andererseits auch weniger gestresst. So sehr, dass deren Top 20 Prozent ihre Arbeitstage genauso genossen wie die Wochenenden (ja, das gibt es).

Zusätzlich maßen die Forscher Herzfrequenz, Cortisolspiegel und die allgemeine Stimmung ihrer Befragten. Bei jenen mit den niedrigsten Werten für Engagement stellten sie eine starke Neigung zur Depression fest - und dass ihre Cholesterin- und Triglyceridwerte mit denen eines „Butterstücks“ vergleichbar waren. Schlussfolgerung: Engagiert sein hält gesund. Auch langfristig.

Möglichst viel machen, was man gut kann

Bleibt noch die Frage, wie sich das glücklichmachende Engagement erhöhen lässt. Regel 1, so die Erkenntnis: Möglichst oft tun, was man gut kann, und lassen, was man nicht kann. Dann ist es sechsmal so wahrscheinlich, mit vollem Engagement dabei zu sein, und dreimal so wahrscheinlich, sich als insgesamt glücklich zu bezeichnen, als wenn man Tätigkeiten verrichten muss, die man nicht gut kann.

Regel 2: Möglichst viel Arbeitszeit mit Menschen verbringen, die man leiden kann. Und wer ist derjenige, der die meisten Werktätigen herunterzieht? Richtig: der Boss. Interessanterweise nicht der cholerische Typus, sondern der Ignorant, der sich nicht um seine Leute kümmert. Das hebt die Abneigung gegen den Job um 40 Prozent.

Bemüht sich der Boss immerhin um sein Team, setzt es aber nicht nach dessen Stärken ein, sinkt die Ablehnung gegen den Job auf 22 Prozent. Umgekehrt waren die besten Chefs allesamt für ihr Team da und setzten es – siehe oben – nach deren Stärken ein. Die Ablehnung sank hier auf ein verschwindend kleines Restprozent. Dieses letzte Prozent wird wohl ganz andere Gründe gehabt haben.

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