Was Millennials wirklich wollen

BCG
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Vier Typen haben verschiedene Ansprüche an den ersten Job.

Die Generation Y ist keine homogene Gruppe. Was genau sie sich vom ersten Arbeitgeber erwartet, erfragte die Boston Consulting Group unter 1100 deutschen und österreichischen Top-Talenten – Schülern, Studierenden und Young Professionals. Aus der Gruppe der in den 1980er- und 1990er-Jahren Geborenen kristallisierten sich vier Typen heraus.

► 30 Prozent, die größte Gruppe, suchen im Job vor allem Prestige. Für sie stehen ein hohes Gehalt und gute Karrierechancen im Fokus.

► 28 Prozent erwarten Sinn. Für sie zählen attraktive Aufgaben – aber nicht auf Kosten des Privatlebens.

► 22 Prozent wollen Stabilität. Für sie haben Jobsicherheit, ein gutes Gehalt und ein gesunder Mix aus Arbeits- und Privatleben oberste Priorität.

► 20 Prozent suchen vor allem Herausforderungen. Für sie stehen attraktive und fordernde Aufgaben an oberster Stelle.

Die Bedürfnisse und Wünsche dieser vier Typen klaffen weit auseinander und erfordern eine unterschiedliche Bewerberansprache. Weitere, homogenere Ergebnisse der Umfrage:

► Drei Viertel wünschen sich vorab einen wahrheitsgetreuen Einblick in den künftigen Berufsalltag.

► 70 Prozent suchen einen Arbeitgeber mit eindeutigem, klarem Profil.

► Ebenfalls 70 Prozent legen Wert darauf, dass ihr Arbeitgeber als innovativ gilt (ein Knackpunkt für Traditionsbetriebe).

► Knapp 60 Prozent entscheiden bei der Jobwahl nach guten persönlichen Kontakten und Erfahrungen mit dem Betrieb. Die Studienautoren raten, solche Kontakte möglichst früh, möglichst persönlich und möglichst praxisnah aufzubauen, typischerweise über Jobmessen und Praktika.

Eigene Konsequenzen

BCG nahm daraufhin die eigenen Recruitingprozesse unter die Lupe und entwickelte Maßnahmen, um die Millennials zu erreichen. Eine Employer-Branding-Kampagne soll wie verlangt „das Profil schärfen“ und stellt Team und Gemeinschaftsgedanken in den Vordergrund. Unterschiedliche Sujets adressieren dabei Digitalexperten, Frauen und Mint-Studierende.

Auch eine mobile App wird die Bewerber künftig an allen Kontaktpunkten mit personalisierter Information vom Vorstellungsgespräch bis zum ersten Arbeitstag versorgen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.11.2018)

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