Betriebe fordern alternative Förderungsmöglichkeiten und brauchen eine Anlaufstelle.
Eine von vier Unternehmensgründungen in Europa ist bereits ein Sozialunternehmen, das teilte die europäische Kommission kürzlich mit. Sozialunternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie ein soziales und gemeinnütziges Ziel verfolgen und ihre Gewinne größtenteils wieder investieren. Der Fokus liegt nicht auf der Gewinnmaximierung, sondern auf der Lösung gesellschaftlicher Probleme in globaler, regionaler und lokaler Hinsicht.
Dazu braucht es jedoch mehr finanzielle Unterstützung, wünschen sich die Sozialunternehmen. Denn sie sehen sich oft mit steuerlichen Hürden konfrontiert und fordern alternative Finanzierungsmöglichkeiten. Der Social-Entrepreneurship-Fonds der Vorsorgekasse Fair-Finance gibt den österreichischen Unternehmen nun diese Chance. Ab 2019 wird das Modell über drei Jahre verteilt soziale Unternehmen mit fünf Millionen Euro unterstützen. Die Weiterentwicklung der Unternehmen steht hier deutlich im Vordergrund. Zusätzliche Gebühren sollen die Unternehmer dadurch nicht belasten.
Social Entrepreneure schließen sich zusammen
Die richtige Anlaufstelle bei brancheninternen Fragen darf auch nicht fehlen. Seit Juni gibt es eine eigene Interessensvertretung der sozialen Unternehmen, das Social Entrepreneurship Network Austria (SENA). Ihre Aufgabe ist es, Unternehmer zu vernetzen und mit potentiellen Förderpartner aus Wirtschaft und Geselschaft zusammenzubringen.
Sozialunternehmen sind für die Öffentlichkeit und Politik nicht so bedeutend. Deshalb haben sich 30 Organisationen Gedanken über zehn Kernpositionen gemacht, um Unternehmen in diesem Bereich mehr Aufmerksamkeit zu schenken:
- Finanzierung von Inkubationsprogrammen und lokaler Infrastruktur
- Entwicklung und Ausbau von (Weiter-)Bildungsmaßnahmen
- Voraussetzungen für sektorübergreifende Kooperationen schaffen
- Sicherstellung von nachhaltig finanzierten Förderstrukturen, die für Social Enterprises und Soziale Innovationen offen sind
- Mobilisierung von privatem Kapital durch steuerliche Anreize
- Bereitstellung von Wachstumsfinanzierung
- Ausbau Alternativer Finanzierungsformen
- Vertiefende Umsetzung der EU Social Business Initiativen
- Reformierung der steurelichen Rahmenbedingungen für die Gemeinnützigkeit
- Spielräume durch neues Vergaberecht nutzen