Die digitale Pubertät von Unternehmen sollte zu Ende gehen.
4300 Führungskräfte weltweit befragte der „Deloitte Digital Business Report“. 30 Prozent bescheinigen ihrem Arbeitgeber hohen digitalen Reifegrad, 44 Prozent transformieren noch. Fünf Erkenntnisse fallen auf.
Schluss mit „Schaun' ma mal“
Auch bei etablierten Unternehmen ist ein deutlicher Schub zu erkennen. Früher warteten sie auf den ersten Schritt der Mitbewerber.
Weitermachen
Digital erwachsene Organisationen holten nicht nur gute, digital fitte Führungskräfte an Bord, sie suchen weitere und entwickeln die vorhandenen. Sie ermächtigten auch ihre Mitarbeiter immer mehr. Aufgaben des Managements sind Sinn und Vision, Raum für Experimente zu geben, Andersdenken zuzulassen und Zusammenarbeit über alle Grenzen zu ermöglichen.
Schnell, schneller, am schnellsten
Geschwindigkeit ist der Hauptunterschied zum traditionellen Geschäft, gefolgt von Firmenkultur und Mindset. Die Autoren raten zum Vereinfachen und Beschleunigen aller Prozesse. Größte Stolpersteine: die Scheu vor Risken und Experimenten, der Umgang mit Unsicherheit und Veränderung, die Entscheidung für einen Technologieanbieter und verteilte Entscheidungsfindung.
Experimentierfreude
Digital erwachsene Unternehmen haben mehr Spaß an Iteration und Experiment. Allerdings müssen die Ergebnisse – Gelingen oder Scheitern – auch über die gesamte Organisation verbreitet werden. Was nicht funktioniert: große Budgets freimachen und glauben, das genügt.
Hilf mir lernen
Neun von zehn Befragten wollen ihre Skills auf den neuesten Stand bringen. Nur ein Drittel findet Unterstützung beim Arbeitgeber. Die meisten Firmen beharren auf formal verordnete Trainings, die Mitarbeiter bevorzugen on the job. Neu: Mit Rückendeckung würden sie sich auch selbst darum kümmern.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.12.2018)