Arbeitsplatz wie zu Hause

(c) Pexels
  • Drucken

Süßigkeiten in der Schublade und private Fotos am Schreibtisch. So sieht der Arbeitsplatz der Österreicher aus.

18 Prozent sind glücklich auf ihrem Arbeitsplatz. Das ergab die Studie Zuhause am Arbeitsplatz von Neudoerfler. 1.544 Onlineinterviews wurden unter 20- bis 65- Jährigen im Oktober 2018 durchgeführt. Drei von vier Personen unterhalten sich am liebsten direkt am Schreibtisch. 57 Prozent benutzen dazu noch das Telefon. Neben dem klassischen Telefon, befinden sich auf den Schreibtischen auch noch andere Gegenstände.

Kreatives Chaos

Jeder Zweite räumt seinen Schreibtisch täglich auf. Der Grund dafür ist, dass für gutes Arbeiten ein geordnete Platz her muss. 30 Prozent räumen einmal pro Woche auf. Die Steiermark hat die ordentlichsten Schreibtische: Fast jeder Zweite findet seinen Tisch ordentlich. In Vorarlberg herrscht bei einem Drittel kreatives Chaos. „Je nach Lust und Laune geordnet oder ganz schön chaotisch“ halten es 18 Prozent. Aufgeräumt wird, weil es die Kollegen stört.

Zum kreativen Chaos gehören auch die mitgebrachten Speisen in der Schublade, die übrigens jeder Fünfte dort verstaut. Bei den Frauen verstecken 46 Prozent ihre Naschereien im Schreibtischfach. Der Schreibtisch wird auch von 45 Prozent zum Essen fremd genutzt. 44 Prozent der Tiroler und 42 Prozent der Vorarlberger essen hingegen nie am Arbeitsplatz. Die Wiener (58 Prozent) essen fast täglich oder zumindest mehrmals pro Woche am Schreibtisch. Hauptgrund für die Mahlzeit am Arbeitsplatz ist das Zeitsparen. 35 Prozent der Männer essen am Schreibtisch um ihren privaten Interessen nachzugehen. Ein Viertel fühlt sich durch die Mahlzeiten der Kollegen jedoch gestört.

Neben den Süßigkeiten werden auch gerne Medikamente (35,5 Prozent), Taschentücher (35 Prozent) oder Reservekleidung (17 Prozent) versteckt. Zigaretten findet man nur mehr bei 11,3 Prozent vor. Und jeder Zehnte bewahrt seine Hausschuhe am Büroplatz auf.

Analog ist in

Die Digitalisierung spielt im Berufsalltag eine Rolle. Viele verwenden trotzdem noch Papier. 73 Prozent nutzen Notizzettel und 67 Prozent die üblichen Stehkalender. Das klassische Radio befindet sich bei jedem Dritten am Arbeitstisch. Auszeichnungen und Zertifikate findet man vorwiegend im Männerbüro (11 Prozent). Private Fotos gehören zu jedem dritten Wiener, Niederösterreicher und Burgenländer auf den Tisch. Bei den 20- und 29-Jährigen befinden sich deutlich weniger Fotos (20 Prozent) am Tisch.

Konzentrationshelfer

Mehr als die Hälfte der Befragten greift zur Tasse Kaffee, wenn die Konzentration nachlässt. 37 Prozent gehen an die frische Luft. Besonders die Kärtner und Steirer (46 Prozent) wenden diese Technik bei Konzentrationsmangel an. Fast jeder Dritte sucht in diesem Fall das stille Örtchen auf, das knapp drei Mal am Tag aufgesucht wird. Die meiste Bewegung kommt mit dem Weg zum Drucker. In etwa 5,5 mal holt man sich das frisch gedruckte Papier und steht dafür extra auf. Für die Kaffeepause steht man durchschnittlich 1,5 mal täglich auf.

Unabhängig vom Konzentrationsmangel, geht jeder Vierte mindestens einmal täglich vom Arbeitsplatz weg, weil er es nicht mehr aushält. Grund dafür ist bei 64 Prozent das übermäßige Heizen. 37,8 Prozent fühlen sich wegen der Kleidungsvorschrift beeinträchtigt. Jeder Dritte fühlt sich von Lärm in Form von Musik gestört. 29 Prozent brauchen hingegen für das Wohlbefinden musikalische Untermalung beim Arbeiten. Und das Lüften trägt für die Hälfte der Befragten zu einem wesentlichen Wohlfühlfaktor bei.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Job-Einschätzung

Hohe Verbundenheit, wenig Gehalt

Österreichische Arbeitnehmer fühlen sich verbunden mit dem Unternehmen, halten sich aber für unterbezahlt.
Zufriedenheit

Der Job nervt nicht

Österreichs Arbeitnehmer sind motiviert und zufrieden.
Resilienz

Damit die Arbeit nicht überlastet

Psychisch belastete Mitarbeiter kommen Unternehmen meist teuer. Die Führungskräfte sind gefordert, frühzeitig gegenzusteuern und Selbstständigkeit zu fördern.
Growth business line style illustration
Karriere-News

Weg mit den Aufmerksamkeitsräubern

Lernen und arbeiten. Digitale Verführer, Unter- und Überforderung behindern gutes Arbeiten. Mehr Mut zu spielerischen Zugängen hilft: Dann ist es gar nicht schwer, in den Flow zu kommen.
Karriere-News

Tipps für einen verbesserten Recruitingprozess

Wie Arbeitgeber auf die Ansprüche von Bewerbern reagieren können.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.