Please Mind the Generation Gap – Unternehmen im digitalen Wandel wurde am Center of Excellence der Wirtschaftsuniversität Wien im Rahmen von "WU matters. WU talks" diskutiert.
Die jetzt in den Arbeitsmarkt eintretende Generation kennt Smartphones, soziale Netzwerke und damit einhergehende Formen digitaler Kommunikation schon von Geburt an und wird daher als Digital Natives bezeichnet.
Was ist an dieser Generation anders und was wird sich im Berufsalltag ändern, wenn diese nun mehr und mehr im Berufsleben Verantwortung übernimmt? Gelegentlich wird dieser Generation nachgesagt, es fehle ihr an Arbeitsmoral, sie interessiere sich vorwiegend für Work-Life-Balance und sie sei tendenziell narzisstisch veranlagt. Andererseits wird mit dieser Generation aber auch der Übergang vom Besitzdenken zur Sharing Economy verbunden. Auf den Berufsalltag übertragen scheint das für eine abnehmende Bedeutung von fest zugeordneten Arbeitsplätzen und Büroräumen zugunsten von Desk Sharing, Home Office und digitaler Kommunikation zu sprechen. Welche Trends in der Arbeitsplatzgestaltung sind zu beobachten?
In der Veranstaltung des Centers of Excellence der WU Wien im Rahmen der Veranstaltungsreihe „WU matters. WU talks“ kam die junge Generation selbst zu Wort.
„Generation Feedback“
Zunächst berichtete Prof. Speckbacher, der Betreuer der Studierendengruppe, von seinen eigenen Erfahrungen mit Studierenden. Nach seinen Worten gibt es einen Trend hin zu einem größeren Bedarf an Feedback und er bezeichnet die aktuelle Generation von Studierenden daher als „Generation Feedback“. Statt sich mit einer Note zufrieden zu geben, wollen Studierende bei allem ganz genau wissen, was sie gut oder schlechtgemacht haben. Eine geringere Leistungsorientierung der jüngeren Generation sei ihm aber nicht aufgefallen. Eher schon ein höheres Bedürfnis, in Projekten das große Ganze verstehen zu wollen, um den eigenen Beitrag hierzu besser einordnen zu können und dessen Sinn zu verstehen.
Die Studierenden des Center of Excellence bestätigen dies und weisen auch noch darauf hin, dass die jüngeren Generationen mehr Wert auf eine offene Kommunikation von Vorgesetzen legen sowie auf Teamarbeit. Dem Klischee, dass die junge Generation nur von zuhause aus arbeiten und digital kommunizieren will, widersprechen die Studierenden jedoch. Gerade die junge Generation legt demnach großen Wert auf persönliche Kontakte. Zwar legt die junge Generation nicht unbedingt Wert auf einen festen eigenen Schreibtisch, dafür werden aber flexible Arbeitszonen und lockere Begegnungs- und Kommunikationsmöglichkeiten im Arbeitsumfeld als wichtig erachtet.
Im Anschluss an die Präsentation der Studierenden warf Dr. Harald Kunczier, Leiter der Strategie und Konzernentwicklung der Österreichische Post AG noch einen Blick auf die Herausforderungen der Digitalisierung und die Entwicklung der Arbeitsplatzgestaltung bei der österreichischen Post. Er kann die von den Studierenden aufgezeigten Unterschiede zwischen den Generationen bestätigen. Nach seinen Worten wäre es aber falsch, die Generationen gegeneinander auszuspielen. Vielmehr besteht die Herausforderung für das Management, die Stärken und Bedürfnisse unterschiedlicher Generationen im Unternehmen möglichst gut zu berücksichtigen, so dass sich diese bestmöglich ergänzen.