Arbeiten in der Pension kann Arbeitskräftemangel dämpfen

(c) Pixabay
  • Drucken

Längeres Arbeiten über das Pensionsalter hinaus kann demografisch bedingten Arbeitskräfteschwund bremsen oder gar umkehren.

Würde die Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen genauso oft und lange arbeiten wie die Gruppe der heute 55- bis 59-Jährigen, kann das den Personalmangel mehr als ausgleichen, berichtete das deutsche "Handelsblatt".

Es bezieht sich auf eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung. Im Jahr 2035 stünden dann sogar mehr Arbeitskräfte zur Verfügung als 2015. Für ihre Untersuchung werteten die Forscher die Erwerbsbeteiligung Älterer von der Jahrtausendwende bis ins Jahr 2016 aus und leiteten daraus Trends für die Zukunft ab, die sie mit Daten des Statistischen Bundesamtes kombinierten.

Positive Beschäftigungseffekte wären demzufolge zu erwarten, wenn ab 2020 auch von den 60- bis 69-Jährigen noch knapp 80 Prozent erwerbstätig wären. Das entspräche der Quote, die 2016 für die 55- bis 59-Jährigen galt. Bei den 70- bis 74-Jährigen soll die Quote immerhin noch halb so hoch sein.

2016 lag die Erwerbstätigenquote bei den 60- bis 64-Jährigen laut Studie allerdings nur bei rund 56 Prozent. Von den 65- bis 69-Jährigen ging noch rund jeder Siebte einer Arbeit nach. Bei den über 70-Jährigen waren es nur knapp sieben Prozent, darunter viele Selbstständige.

Allerdings stößt der Trend zu einer längeren Teilnahme am Erwerbsleben auch an Grenzen. Denn die pensionsnahen Jahrgänge, die dafür in Frage kämen, tragen auch die Hauptlast bei der Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger. Da vor allem qualifizierte Gutverdiener länger arbeiten, kann sich zudem die soziale Spaltung im Alter verschärfen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Barbara Covarrubias Venegas
Generationenmanagement

Vom Lebensstau zum Lebensphasenkonzept

Gefördert in den ersten 25 Jahren eines Berufslebens – im Abseits oder fallengelassen danach. Die Organisationsforscherin Barbara Covarrubias Venegas hat ein Rezept dagegen.
Wissenstransfer

Ich weiß, ich weiß, was du nicht weißt

Ein wesentlicher Teil der Nachfolgeplanung ist die Wissensübergabe. Es gibt viele Werkzeuge, mit denen sich explizites und implizites Wissen auffangen lässt.
Demografieberatung
Management & Karriere

Nachfolger verzweifelt gesucht

Bis vor Kurzem war der Nachwuchsmangel das größte Personalproblem der Unternehmen. Dieser verschärft sich jetzt weiter. Denn nun gehen die Babyboomer in Pension – und Wissenstransfer wird zum großen Thema.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.