Viel wird über neue Führungsmodelle geredet. Getan wird wenig.
Führungskräften wird on top viel abverlangt: soziale Verantwortung, kollaboratives Denken, souveränes Im-Netzwerk-Navigieren. Das zu fördern wird allseits behauptet, stellt der neue Deloitte Human Capital Trends Report 2019 nach Befragung von 9500 Führungskräften weltweit fest. Tatsächlich aber werden traditionelle Modelle und Mindsets forciert. Die augenfälligsten Schwachpunkte:
► Transparenz. Nur 18 Prozent der Befragten halten ihr Führungsmodell für transparent. Der Rest bezweifelt das.
► Performance Management. Führungserfolg wird traditionell gemessen: an Strategieumsetzung (63 Prozent), finanziellen Ergebnissen (58 Prozent) und glatten Abläufen (44 Prozent). Warum nicht die Mitarbeiter bewerten lassen oder an den den Werten der Firma messen?
► Recruiting. Erfolgt extern, wie üblich. Deloitte rät zu interner Experimentierfreude. Etwa Mitarbeiter mit unüblichen Werdegängen befördern oder solche früh oder spät in ihrer Laufbahn. Oder einfach nur projektbezogen. Weil Menschen beim Tun wachsen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.05.2019)