99,9 Prozent Unschuldige

Kolumne „Führungsfehler“. Ein Vetrauensbruch in der Firma. Es geht nur um eine Person, aber es wird das Vertrauen zu allen Mitarbeitern geschädigt.

Eine Indiskretion. Ein Vertrauensbruch der schlimmsten Art. Die Personalchefin tobte. Diese Info hätte niemals nach außen dringen dürfen.

Die Personalchefin war eine Freundin klarer Worte. Sie stellte sich vor die Belegschaft und sprach ihr das Misstrauen aus. Es war einer von euch, sagte sie, und dass sie nun keinem mehr trauen könne.

Die Leute fühlten sich wie damals in der Schule, als der Lehrer nicht jene schimpfte, die schwänzten, sondern jene, die da waren. Wie kamen sie dazu?

Ich habe die Werte von 99,9 Prozent meiner Mannschaft mit Füssen getreten, sagt die Personalchefin heute. Wenn jemand stolz auf seine Vertrauenswürdigkeit ist und ich ihm ins Gesicht sage, dass ich ihm nicht traue, dann geht etwas kaputt. Das lässt sich auch nicht mehr kitten. Überwunden haben wir es, sagt sie. Aber ganz weg ist es nicht.

Das Management. Unendliche Möglichkeiten für Führungsfehler. Wenn Sie einen solchen loswerden wollen, schreiben Sie an: andrea.lehky@diepresse.com


Ähnlichkeiten mit realen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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