Wozu dann fragen?

Kolumne "Führungsfehler". Ein Führungskräfteseminar, in dem es um die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen ging. Ein Kollege sprang wiederholt auf und verließ telefonierend den Raum.

Bevor Sie jetzt vorschnell urteilen: Der Verantwortungsbereich dieses Kollegen steckte in einer Mega-Krise, wegen der er fast nicht hätte zum Seminar mitfahren können.

Alle wussten das, alle waren froh, dass er dennoch gekommen war (er war ein beliebter und für das Seminar wichtiger Kollege). Jeder tolerierte seine Telefonate, die auf die eine oder andere Weise auch den anderen Bereichen nützten.

Nur nicht der (externe) Seminarleiter. Als der Manager wegen eines Telefonates nicht rechtzeitig von der Pause zurückkehrte, fragte der in die Runde, ob sie warten oder ohne ihn anfangen wolle. Die große Mehrheit optierte für Warten.

Worauf der Seminarleiter entschied, sofort anzufangen. Wozu er dann überhaupt gefragt hatte? Niemand wusste es.

Man hätte es ihm nicht übel genommen, wenn er ohne Abstimmung sofort weitergemacht hätte. Aber der Gruppe zu signalisieren, dass man auf ihre Meinung ohnehin keinen Wert legte – das kam gar nicht gut an.

Das Management. Unendliche Möglichkeiten für Führungsfehler. Wenn Sie einen solchen loswerden wollen, schreiben Sie an: andrea.lehky@diepresse.com

Ähnlichkeiten mit realen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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