Führungsfehler

Lange Nase

Kolumne "Führungsfehler". Eine Steuerberatungskanzlei mit 20 Mitarbeitern. Sie wolle in die Personalverrechnung, sagte die Bewerberin schon beim ersten Gespräch.

Der Chef hatte gerade einen Engpass in der Buchhaltung. Kein Problem, antwortete er mit seinem schönsten Lächeln. Natürlich könne sie in die Personalverrechnung. Ob sie nur so nett wäre, erst in der Buchhaltung auszuhelfen?

Ein Jahr verging, da saß sie immer noch in der Buchhaltung. Vierzehntägig erinnerte sie ihn an seine Zusage. Vierzehntägig wand er sich heraus.

Bis sie ihm eines Tages die Kündigung auf den Tisch knallte. Ihm trat der Schweiß auf die Stirn (sie war eine gute Kraft). Jetzt half nur bluffen. Eben habe er für sie eine Planstelle in der Personalverrechnung freigemacht, log er. So wie sie es immer wollte. Nun habe er es möglich gemacht. Für sie.

Sie stand schon halb in der Tür, drehte sich noch einmal um – und zeigte ihm die lange Nase. Dann schloss sie die Tür und ward nicht mehr gesehen.


Das Management. Unendliche Möglichkeiten für Führungsfehler. Wenn Sie einen solchen loswerden wollen, schreiben Sie an: andrea.lehky@diepresse.com

Ähnlichkeiten mit realen Personen oder Unternehmen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle "Führungsfehler" finden Sie hier.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Führungsfehler

Wechselseitige Beweihräucherung

Kolumne. Es begann mit der kleinen Bitte einer früheren Mitarbeiterin, ihr doch eine Empfehlung auf LinkedIn zu schreiben. Gerne, sagte man, und schrieb frei heraus, was man an ihr schätzte.
Führungsfehler

Anfängerfehler

Kolumne. Ein Geschäftsführer will ein neues Warenwirtschaftsprogramm, speziell auf seine Bedürfnisse abgestimmt. Sein Programmierer legt ein Angebot. "Zu teuer", kommentiert der Geschäftsführer.
Führungsfehler

WiFi down

Kolumne. Ein Studentenheim mit instabilem Internetzugang. Nicht, dass heutzutage jemand WiFi brauchen würde.
Führungsfehler

Wenn sich 30-Jährige vor 20-Jährigen fürchten

Kolumne. Noch jede Generation hatte ihre Konflikte mit den nachfolgenden. Glaubt man der New York Times, kommt es diesmal schlimmer: Vor der Generation Z kapitulieren selbst Millennials.
Führungsfehler

Erst denken, dann demonstrieren

Kolumne. Dieser „Führungsfehler“ schließt nahtlos an den vorhergehenden an. Er stammt von einer engagierten Mutter, die an einer „Fridays for Future“-Demo teilnahm. Zur Erinnerung: Dort geht es um die Umwelt.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.