Führungsfehler

Escortgate

Kolumne "Führungsfehler". In manchen Branchen kann man tatsächlich noch ohne Auftragsbestätigung einkaufen. Auch Hostessen.

Diese Geschichte ist wahr, doch sie hat Grauzonen. Gesichert ist, dass ein Hostessenservice (wir reden von seriösen Messehostessen) einen Auftrag erhielt. 200 Hostessen für eine Konferenz, das kommt nicht alle Tage vor.

Gesichert ist auch, dass der Auftraggeber im Namen eines anderen Unternehmens handelte, eines Start-ups, das mit der Konferenz seinen Durchbruch besiegeln wollte. Wir überspringen die Details, weil sie den geneigten Leser zum Namen des Start-ups (das heute etabliert ist) führen würden.

Nicht gesichert ist, wieso das Start-up der Meinung war, die Hostessen würden vom Auftraggeber bezahlt. Der wiederum nannte das Start-up als Bezahler. Auftragsbestätigung gab es keine.

Natürlich gab es nach der Konferenz ein böses Erwachen. Und weil der Vertrag tatsächlich hieb- und stichfest war, musste das Start-up zahlen. Es hätte ihn fast in den Ruin getrieben, sagt der Gründer heute. Die Konferenz war knapp kalkuliert, der Preis für die Hostessen unverhandelt und sehr hoch (Agenturchefin und Auftraggeber waren befreundet).

Das Start-up überlebte und ist heute über die Grenzen hinaus bekannt. Wenn Sie einmal einem Gründer begegnen, der beim Wort „Escortgate“ weiß um die Nase wird – dann wissen Sie, wer es ist.

Das Management. Unendliche Möglichkeiten für Führungsfehler. Wenn Sie einen solchen loswerden wollen, schreiben Sie an: andrea.lehky@diepresse.com

Ähnlichkeiten mit realen Personen oder Unternehmen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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