Kolumne "Führungsfehler". Eine Pressereise, eine erkrankte Teilnehmerin. Soll man sagen, woran man leidet?
Als die Journalistin aufwachte, war die Migräne da. Pochend, stechend, heftig. Und das grelle Licht!
Die Pressereise, durchfuhr es sie. Sie musste zum Bahnhof, aber sie konnte nicht. Es ging einfach nicht.
Sie griff zum Handy und rief den Veranstalter an. Ich kann nicht fahren, stieß sie mit heiserer Stimme hervor. Und dass sie nachkommen würde. Man möge ihr nur die Rückfahrkarte im Zimmer hinterlegen, um die Hinfahrt würde sie sich selbst kümmern. Dann legte sie auf. Diese Kopfschmerzen!
Als sie am Abend nachkam, schnitt sie die Gruppe. Sie spürte, dass man hinter ihrem Rücken tuschelte. Sie entschuldigte sich, doch die Gruppe hatte sie längst verurteilt: Hangover. Diese Alkoholikerin lade ich nicht mehr ein, dachte sich die Veranstalterin.
Was hätte ich tun sollen?, fragt die Journalistin. Meine Migräne geht niemanden etwas an. Sie ist mir peinlich.
Wir wissen auch keine Antwort. Wir wissen nur, dass nicht nur die Journalistin, auch ihr Medium fortan nicht mehr zu den Pressereisen dieses Veranstalters eingeladen wurden.
Das Management. Unendliche Möglichkeiten für Führungsfehler. Wenn Sie einen solchen loswerden wollen, schreiben Sie an: andrea.lehky@diepresse.com
Ähnlichkeiten mit realen Personen oder Unternehmen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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