Führungsfehler: Dem Entwickler stach ein Inserat ins Auge, anders als die anderen. Es erzählte eine Geschichte, die Geschichte eines Projektes, in dem er sich wiederfand. Den Job nahm er trotzdem nicht an. Warum?
Unser Entwickler bewarb sich sofort. Schon am nächsten Tag läutete sein Telefon. Dran war – nicht die Personalabteilung, sondern der IT-Chef: „Ich würde mich gern mit Ihnen über Ihre bisherigen Projekte unterhalten.“
Der Entwickler war entzückt. Das hatte ihn noch niemand gefragt! Gleich am nächsten Tag wollten die beiden einen Kaffee trinken. Kurz davor sagte der IT-Chef ab. „Die Personalabteilung wird sich bei Ihnen melden“, sagte er tonlos.
Eine Woche verging, dann kam ein Anruf. Seine Unterlagen wären nicht komplett, er möge das Fehlende nachliefern. Der Entwickler tat wie geheißen. Zwei Wochen Pause. Dann die schriftliche Einladung zu einem Bewerbungsgespräch im Monat darauf. Da hatte er längst einen neuen Job.
Was wirklich passiert war: Die Personalabteilung hatte Wind davon bekommen, dass sich der IT-Chef im Alleingang um seinen neuen Mitarbeiter kümmern wollte. In der IT-Zunft war das üblich, aber HR würde sich doch nicht die Recruitingkompetenz aus der Hand nehmen lassen!
Der IT-Chef wurde von ganz oben zurechtgestutzt („Kompetenzüberschreitung“), die Personalabteilung „hatte Dringenderes zu tun“, der Kandidat sprang ab.
Und die Moral von der Geschicht‘: IT’ler warten nicht.