VUCA macht wuki wuki…

Management im Kopf: Folge 140. Zum Reflektieren am Sonntag: Über klare Verhältnisse trotz „Komplexität“.

Sobald es im Management für etwas eine einfache Abkürzung gibt, CEO, MBO oder TQM etwa, hat es schon so gut wie gewonnen. VUCA hat es auch geschafft. Längst haben die Probleme durch „Komplexität“ einen prominenten Platz im kollektiven Bewusstsein. Die damit verbundenen Chancen haben hingegen nicht einmal quasi Asylstatus; dabei sind sie für eine bessere Zukunft viel bedeutsamer. Probleme mit Komplexität gibt es übrigens nur, wenn man darunter etwas versteht, was nicht hilft, Komplexes zu meistern. Zum Reflektieren am Sonntag: Weshalb die einen mit „Komplexität“ viel Spaß haben, während sich andere einbilden, sie sei daran schuld, dass sie diese nicht begreifen.

VUCA und der Kalte Krieg

VUCA ist eine Abkürzung für die englischen Begriffe volatility‚ uncertainty, complexity und ambiguity, ursprünglich kreiert in den 1990er-Jahren an einer Militärhochschule in den USA. Die vier Begriffe sollen die multilateralen Rahmenbedingungen der Welt nach dem Kalten Krieg beschreiben: Unbeständigkeit, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit. Später breitete sich die Abkürzung VUCA in der Wirtschaft und im Bildungssystem aus. Doch schon lange davor waren dank der Systemwissenschaften die speziellen Eigenschaften komplexer Systeme so gut erforscht, dass VUCA daneben ziemlich bescheiden dasteht. Diese Abkürzung ist in ihrer Redundanz und Simplifizierung vor allem dazu geeignet, Leute wuki wuki zu machen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.