Management im Kopf

Ethik lässt sich nicht aussprechen

Folge 151. Management in komplexen Systemen: Über den Anstand und das Schönreden.

In so gut wie allen „Werten“ und Leitbildern hat sie ihren Ehrenplatz: die Ethik. In nicht wenigen davon scheint sie aus allen Buchstaben hervorzustrotzen. Doch „Ethik lässt sich nicht aussprechen“ meinte Ludwig von Wittgenstein, ein Gedanke, der nur schwer zu widerlegen ist. Das eine ist anständig sein und das andere ist, so zu sprechen und so zu tun, als ob man anständig wäre. Das Dritte ist, andere zu einem anständigen Verhalten anzuregen und das Vierte, dies zu versuchen, während man sich selbst unanständig verhält. Weil es im Land aktuell so massiv um Anstand geht ist, eine kleine systemwissenschaftliche Orientierung für diese komplexe Angelegenheit.

Leicht gesagt

Die Bedeutung des Wortes „Anstand“ drängt sich regelrecht auf. Es bezieht sich auf etwas, was aufgrund bestimmter Umstände ansteht, auf etwas, was notwendig ist für die Ordnung und Sicherheit der Allgemeinheit zu tun. Damit bin ich wieder bei Wittgenstein. Er hat einfach und klar unterschieden zwischen Moral und Ethik. Sinngemäß sei Moral, anderen zu sagen, was diese tun sollen, um eine Situation in guter Lage zu halten oder zu verbessern. Ethik hingegen sei, sich selbst zu sagen, was man tun könne und dies dann auch zu tun. All das ist leicht gesagt.

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