Management im Kopf

Ein jeder ein Manager

Folge 153. Management in komplexen Systemen: Qualifiziertes Führen geht nicht von selbst.

Eines Tages in den 1980er-Jahren an der Hochschule St.Gallen. Heinz von Foerster hält einen Gastvortrag über Systeme, die sich selbst organisieren. Bald fällt die klassische Frage der klassischen Führungskraft: „Was bedeutet das praktisch?“ „In einem gut geführten Unternehmen muss zum Beispiel jeder Mitarbeiter ein Manager sein.“ So Heinz von Foerster. Die Reaktionen? Als wäre er auf empfindliche Zehen getreten. Nur die wenigsten fanden seinen Vorschlag denkbar. Heute erwartet man von Mitarbeitern nicht nur, dass sie souverän managen, sondern dass sie wie Unternehmer denken und handeln. Schwer tut man sich nur noch damit, sie dafür entsprechend auszubilden und zu bezahlen. Das wird hart zurückschlagen.

Zentrale und Peripherie

Woher kommen die Ideen, welche die heutigen Management-Konzepte mehr oder weniger fragmentarisch prägen? Da gab es einen Neurologen und Psychiater in den USA. Der hieß Warren McCulloch, Jahrgang 1898. Er fand u.a. heraus, dass Nervensysteme nicht hierarchisch linear gesteuert funktionieren, sondern heterarchisch zirkulär. Es gibt im Nervensystem also keine Zentrale, die weiß, wo es lang gehen muss und dies der Peripherie sagen kann. Zwischen Peripherie und Zentrale herrscht ein permanenter Dialog, ein wechselseitiger Lernprozess, ein sich wechselseitiges Führen. Diese Entdeckung hat Heinz von Foersters Arbeiten stark geprägt.

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