Warum Leistung und Zahlen auch untertags zählen.
Leistung und Zahlen sind es, die „am Ende des Tages“ zählen, sagen Führungskräfte. Das klingt ernst und objektivierbar. „Am Ende des Tages“ ist aber nur eine weitere Phrase aus dem Managementleben, die in der „Sprechblase“ platzen soll.
Genau genommen entspringt „am Ende des Tages“ einer misslungenen Übersetzung des Englischen „at the end of the day“, was nichts anderes als „schließlich“ heißt. Damit gesellt sich „am Ende des Tages“ zu „das macht Sinn“. Wenig sinnvoll also.
Wenn „am Ende des Tages“ alles passen soll, was ist dann mit all den Produkten, die am Nachmittag gefertigt, den Dienstleistungen, die zu Mittag erbracht und den Dingen, die in der Früh erledigt werden müssen? Und wann ist das Ende des Tages genau? Um Mitternacht oder nach exakt acht Arbeitsstunden, wie es das Arbeitsrecht grundsätzlich vorschreibt?
Mitarbeiter und Manager sehnen sich nach flexibleren Arbeitszeiten, um nach Bedarf in der Nacht oder auch einmal am Wochenende Teilen ihrer Arbeit nachzugehen. Da wird die Forderung, mit allem nur ja am Ende des Tages fertig zu sein, wohl zur Unzeit erhoben. Doch diese Formulierung ist ein Kapitel für sich.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.10.2013)