Die Vertreibung aus dem Paradies

Warum die „Komfortzone“ wie ein Hop-on-hop-off-Bus funktioniert.

Freude soll der Job machen. Spaß soll er bereiten. Wohlfühlen sollen sich die Mitarbeiter am Arbeitsplatz. Aber wehe, sie richten es sich hinter dem Schreibtisch, vor dem Computer oder im Büro zu gemütlich ein. Dann heißt es: „Raus aus der Komfortzone!“'

Das Topmanagement verlangt das von den Führungskräften, die Personalentwickler verlangen das von den Managern und von den Mitarbeitern verlangen es alle miteinander: „Raus aus der Komfortzone!“

Manchmal schwingen Ärger oder gar Neid mit, die jeweils anderen würden zu wenig zum Erfolg beitragen.
Hinter der „Raus aus der Komfortzone“-Phrase steckt aber die Chance, im eigenen Aufgabenbereich besser zu werden. Dann, wenn sie nicht als K.-o.-Phrase dient, sondern fördernd und fordernd eingesetzt wird. Wenn Führungskräfte wie Mitarbeiter jeden Tag ein Stück weiter gehen, als sie es für möglich gehalten hätten.

Allerdings: Menschen sollten ihre „Komfortzone“, den Bereich, in dem sie sich sicher fühlen, immer nur für relativ kurze Zeit verlassen. Das exerzieren Sportler regelmäßig vor: Intervalltraining besteht aus Einheiten höchster Belastung, gefolgt von Pause und Erholung.

E-Mails an: michael.koettritsch@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.12.2013)

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