Warum „dialogorientiert“ nur vage Absichten meint.
Mit der Kommunikation war es bis vor Kurzem denkbar einfach. Sie war offen, direkt, grenzüberschreitend oder mitunter politisch. Sie war monologisch oder dialogisch. Wichtig war: Am Ende des Kommunikationsprozesses teilten alle Beteiligten die zu vermittelnden Bedeutungen auch tatsächlich miteinander.
Seit Kurzem aber ist Kommunikation vor allem eines: dialog-„orientiert“. Mit anderen Worten heißt das: Es wäre schon schön, wenn wir uns dialogisch begegneten, wenn wir uns in abwechselnd geführter Rede und Gegenrede einigten.
Dialogorientiert aber bedeutet letztlich nicht mehr als: Wir versuchen es, wir orientieren uns möglichst danach. Misslingt das, ist es auch kein Problem. Denn so ganz interessiert es ja ohnehin niemanden, was das Gegenüber zum jeweiligen Thema sagen möchte. Außerdem ist Monologisieren (scheinbar) unkomplizierter.
Wer sich am Dialogischen nicht nur so beiläufig orientieren will wie ein Steuermann an irgendeinem Richtfeuer, findet in Mitarbeitergesprächen eine ideale Trainingsmöglichkeit.
Sie haben doch vor, im heurigen Jahr Mitarbeitergespräche zu führen, oder?
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