Warum Get-togethers zu Kurzschlüssen führen.
Natürlich könnten die p.t. Gäste ganz einfach zu einem Zusammenkommen zusammenkommen. Doch das klingt bei weitem nicht so weltgewandt wie bei einem Get-together (natürlich After-Work) zu meeten.
Diese Get-togethers pflegen dann entweder „entspannt“ oder doch „kritisch-konstruktiv“ angelegt zu sein – je nachdem, in welchem Kontext sie stattfinden. Letztendlich aber treffen einander Menschen, von denen die eine Hälfte keine Lust auf das Get-together hat. Die andere Hälfte, so schrieb ein Kollege einmal, betrinke sich und feiere die eigene Großartigkeit.
Gerne werden Get-togethers zum Netzwerken genutzt. Ganz analog. Ganz ohne Facebook und die anderen sogenannten sozialen Netzwerke. Darum sprechen manche Get-together-Experten auch von Socialisen. Outdoor-Begeisterte bilden Seilschaften und die besonders Technikaffinen beschließen gleich, sich kurzzuschließen. Da sage noch jemand, ein Get-together sei harmlos und ungefährlich: Bei einem Kurzschluss können ordentlich die Funken sprühen. Gar nicht davon zu reden, was bei Kurzschlusshandlungen alles herauskommen kann.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.05.2015)