Mut kann man nicht kaufen

Sprechblase. Warum Evaluierungen oft bloßes Zeitschinden sind.

Da nehmen Start-Upper wie etablierte Organisationen ihren ganzen Mut zusammen und probieren Neues. Begleitet von hohen Erwartungen. Die Sache läuft an – doch die Erwartungen erfüllen sich nicht. Was tun? Klar: evaluieren.

Was definitionsgemäß „sach- und fachgerecht beurteilen“ bedeutet, ist in der Praxis primär eine beliebte Methode, so viel Zeit wie möglich zu gewinnen. Eine böse Unterstellung? Gut möglich. Und wenn es eines eigenen Projektmanagements für die Evaluierung bedarf? Sehr wahrscheinlich.

Sicher ist, dass Evaluierungen sehr unterschiedlich angelegt sein können. Aussendungen verschiedenster Unternehmen und Institutionen zeigen, wie hierzulande evaluiert wird: laufend, kontinuierlich – das klingt vernünftig. Oder Evaluierungen sind: wissenschaftlich, ernsthaft, genau – ja wie denn sonst? Das lädt geradezu dazu ein, über das Gegenteil nachzudenken.

Anders geht der Finanzminister vor, wie er in einer Pressemitteilung verlauten ließ. Es sei seine Aufgabe, „durch Reformen intelligent zu sparen, Effizienzen in allen Bereichen zu steigern und Maßnahmen mutig zu evaluieren“. Also: nur Mut.

In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter der Ressorts "Management & Karriere" und "Arbeitswelten" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.05.2015)

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