Ganz schräge Geschichte

Kolumne "Sprechblase". Warum Datenschieflagen nichts Gutes verheißen.

Dass Dinge schiefgehen respektive schieflaufen können ist bekannt. Das kann und wird immer wieder passieren. Im Idealfall lässt sich aus den Fehlern lernen – abhängig von innerer Einstellung und/oder Unternehmenskultur.

Während in Deutschland vom Schiefstand gesprochen wird, wird hierzulande weniger gestanden als gelegen: Dinge liegen schief.

Schiffe geraten genauso in Schieflage wie das Bildungssystem oder die Arbeitswelt. Von finanzieller oder sozialer Schieflage ist die Rede. Neuerdings können sogar Preise in Schieflage geraten. Gemeint ist damit ein enttäuschendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Ein wunderbares Beispiel für eine Sprechblase ist die Datenschieflage. Dieses Wort, das bislang nur einigen Datenbankexperten geläufig war, macht jetzt auch in anderen Kreisen die Runde – und bedeutet nichts anderes als Informationsdefizit oder: „Ups, das hätte ich Ihnen eigentlich sagen sollen.“ Doch das kommt selten so gut an wie: „Oh, hier handelt es sich offensichtlich um eine Datenschieflage.“

Wenn schon einmal die Daten schiefliegen, ist Vorsicht geboten: Da wird sicher noch einiges schiefgehen.

In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter der Ressorts "Management & Karriere" und "Arbeitswelten" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.06.2015)

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