Eine Solution, die empowert

Warum eine Vielzahl an Lösungsansätzen stört.

Darüber herrscht Konsens: Wir leben in einer Welt, die von Vuka bestimmt wird – also von Volatilität (häufigen, raschen Veränderungen), von Unsicherheit (abnehmender Vorhersagbarkeit), von Komplexität (eh klar, möchte man meinen) und von Ambiguität (mehrdeutiger Faktenlage). Die Ersten, die von Vuka geredet haben, waren übrigens die US-Militärs – und nicht die Berater.

In einer vuka Welt (ja, es gibt vuka auch als Adjektiv) sind einfache Lösungen nur schwer zu finden. Vor allem auch deswegen, weil sie meist gar nicht existieren. Im Arbeitsalltag hört man die Lösungssuchenden – Achtung Sprechblase – daher immer öfter sagen: „Wir verfolgen eine Vielzahl an Lösungsansätzen.“ Klingt engagiert, ist meist aber doch nichts anderes als eine sehr charmante Weise, eines zu sagen: Wir tappen im Dunklen. Wir haben keine Ahnung. Oder auf gut Österreichisch: Nichts Genaues weiß man nicht.

Im Zweifel empfiehlt es sich dann, externe Berater zuzuziehen, die wie selbstverständlich eine Lösung anbieten und letztlich sagen können: „Keine Solution hat den Customer so empowert wie unsere.“

("undefined", Print-Ausgabe, 07.05.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.