Sprechblase. Fenstertage oder warum mitdenkende Mitarbeiter für Unternehmen auch ein Nachteil sein können.
Das größte (Weihnachts-)Geschenk für Führungskräfte sind hervorragende Mitarbeiter. Effizient sollen die Mitarbeiter arbeiten, was sie tun, soll effektiv sein. Und die Mitarbeiter sollen unternehmerisch denken. Wobei dieses unternehmerische Denken vielfach mit „sparsam sein“ gleichgesetzt, um nicht zu sagen: verwechselt wird. Doch das ist eine andere Sprechblase. Diesmal soll es in der Sprechblase um einen anderen Begriff gehen, der im Jahr 2017 von höchster Brisanz ist: Es geht um die Fenstertage.
Die Fenstertage (in Oberösterreich: Zwickeltage, in Deutschland und beinahe dem ganzen Rest der Welt: Brückentage) werden gleich zu Jahresbeginn schlagend: Mitarbeiter, die mitdenken, können das neue Jahr mit acht arbeitsfreien Tagen beginnen, obwohl sie nur vier Urlaubstage investieren: Der 1. Jänner ist zwar ein Sonntag, mit nur vier weiteren Tagen vom frischen Urlaubskonto lassen sich aber gleich acht Tage (1. bis 8. Jänner) am Stück freimachen – denn der 6. Jänner ist ein Freitag.
Und überhaupt: Über das Jahr gerechnet kann man 2017 mit nur 30 Urlaubstagen 72 freie Tage genießen.
Mit den Fenstertagen ist es so eine Sache: Ein Fenster braucht ja nur, wer sich eingekastelt fühlt und irgendwo hinausschauen möchte. Ins echte Leben, über das selbst bestimmt werden kann. Das sehen natürlich nur Mitarbeiter so, die eben nicht hervorragend sind, effizient arbeiten und effektiv sind.
PS: Alles Gute für 2017 und bei der Urlaubsplanung die Fenstertage nicht übersehen!
In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.
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