Sprechblase #180. Warum „aussagekräftig“ ganz schön aussagelos ist.
Wie umschreiben Personalisten, dass sie Jobsuchende für ziemlich dämlich halten? Sie bitten im Jobinserat, um – Achtung Sprechblase – „aussagekräftige“ Bewerbungsunterlagen.
Was sonst werden Jobsuchende mit ihrer Bewerbung bezwecken, als etwas über sich zu erzählen – also auszusagen? Manche Personalisten setzen noch eins drauf und fordern „vollständige“ Unterlagen. Pardon, das ist doch ihr Job, den Lebenslauf auf Lücken zu untersuchen.
Generationen von Jobsuchenden haben gerätselt, was mit „vollständig“ und „aussagekräftig“ gemeint ist. Es ist Zeit, dass sich Personalisten etwas Aussagekräftigeres als das Attribut „aussagekräftig“ einfallen lassen.
In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.
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