Sprechblase Nr. 249. Warum „eingeschränkter Zugriff“ sehr viel aussagt.
Wie lang dauert der maximal erholsame Urlaub? Zwischen elf und 14 Tagen, sagen Experten – zu kurz, sagen viele Urlauber. Uneinigkeit auch über das Thema Nachrichtenlesen im Urlaub: Die einen hindert der ständige Kontrollblick am Entspannen, die anderen beruhigen nur laufende Meldungen, die Welt stehe noch.
So hilfreich elektronische Abwesenheitsassistenten, so interessant sind die darin gewählten Formulierungen: Nachrichten weder heute noch nach der Rückkehr zu lesen oder aber umgehend zu antworten. Oder – Achtung, Sprechblase – auf den aktuell „eingeschränkten Zugriff“ auf Mails zu verweisen.
Das ist eine Möglichkeit zu sagen: „Natürlich schaue ich permanent, aber ich antworte nur Menschen, die mir wichtig sind.“
Könnte nicht auch reichen: „Ich befinde mich im Urlaub“? Ob man „wohlverdient“ dazuschreibt, muss man sich halt überlegen.
In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.
Die gesammelten Kolumnen finden Sie hier.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.06.2018)