Vergiss den Kapitalismus!

Sprechblase Nr. 286. Warum der „Talentismus“ die neue Recheneinheit ist.

Reframing, das Umdeuten, ist momentan in Mode: Probleme werden zu Herausforderungen, Unvermögen zum Möglichkeitsraum, Fehler zu Lernchancen. Bemerkenswert ist daher, dass sich der Begriff Fachkräftemangel ebenso hält wie der War for Talents. Letzterer lässt erahnen, wie wir vorgehen, wenn es wirklich ernst wird: kriegerisch.

Friedfertige versuchen daher, den Begriff – Achtung, Sprechblase – „Talentismus“ zu etablieren. Talent löse das Kapital ab, so wie in der Industrialisierung das Kapital das Handwerk, und werde zur neuen Recheneinheit, sagen sie. Für die verbleibenden Talente heißt das, dass ihre Potenziale noch effizienter entwickelt und genutzt werden.
Es heißt auch: Wollen sie die besten Leute, müssen Unternehmen bei den Lernchancen aufpassen, den Möglichkeitsraum hinter sich lassen. Sonst stehen sie vor einer Herausforderung.

In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.

Die gesammelten Kolumnen finden Sie hier.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Sprechblase
Kolumne

Ein Blick in die Vorzukunft

Sprechblase Nr. 412. Warum man gar nichts vorprogrammieren muss.
Sprechblase
Kolumne

Einzigst Goethe darf das

Sprechblase Nr. 411. Warum man aktuell in Größenordnungen denkt.
Sprechblase
Kolumne

Hauptsache schuldig!

Sprechblase Nr. 408. Warum „-bedingt“ unbedingt zu meiden ist.
Sprechblase
Kolumne

Kompliziert formuliert

Sprechblase Nr. 407. Warum „in Beziehung gehen“ derzeit gefragt ist.
Sprechblase
Kolumne

Stigmatisierung ohne Anlauf

Sprechblase Nr. 406. Warum „Transitarbeitskräften“ nicht geholfen ist.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.