Kinderarbeit für 50 Cent

Die Kinder greifen die giftigen Blätter ohne Handschuhe an.
Die Kinder greifen die giftigen Blätter ohne Handschuhe an.(c) Christian Herrmanny/Kindernothilfe
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Puh, ist das heiß! Die Mittagssonne brennt hoch über den Feldern von Choma. Das ist ein Ort im afrikanischen Land Sambia.

Leyla (12) schaut kurz auf, zwischen den großen Pflanzen kann man sie kaum erkennen. Ihr tut der Rücken weh, weil sie schon viele Stunden geschuftet hat. Doch es gibt noch viel zu tun. Sie wischt sich den Schweiß von der Stirn und macht sich wieder an die Arbeit. Auf den Feldern wird Tabak angebaut, der später zu Zigaretten verarbeitet wird. „Wenn der Tabak reif ist, haben wir so viel zu tun, dass ich nicht zur Schule gehen kann“, sagt Leyla. Aber wenn Leyla nicht arbeiten würde, dann könnte sie in den anderen Monaten den Unterricht auch nicht besuchen. Nur mit dem Geld, das sie auf der Plantage verdient, kann sie sich ihre Schuluniform, Hefte und Stifte kaufen. Ihre Eltern können sich das nicht leisten. „Die Arbeit ist der einzige Weg, solche Dinge zu bekommen.“

Vorsicht, giftig! Dabei verdienen die Kinder sehr wenig: Nur fünf Kwacha, das sind etwa 50 Cent, bekommt Leyla für einen Nachmittag harter Arbeit. Sie muss Unkraut jäten, Heuschrecken sammeln und die reifen Blätter ernten. Diese knotet sie dann an eine Leine und trägt alles zu einem riesigen Ofen. Dort werden die Blätter getrocknet. Die Arbeit ist schädlich für ihre Gesundheit, denn die Tabakblätter sind sehr giftig. Die Kinder arbeiten ohne Handschuhe, und das Gift Nikotin gelangt von den Tabakblättern durch die Haut in die Körper der Mädchen und Buben. Ein Kinderarbeiter hat oft so viel Nikotin im Körper wie ein starker Raucher.

Kinder haben Rechte

Die Kindernothilfe und Hilfsorganisationen vor Ort kümmern sich um Kinderarbeiter wie Leyla. Sie sprechen mit den Eltern und zeigen ihnen Möglichkeiten, wie sie mehr Geld verdienen können, ohne dass ihre Kinder arbeiten müssen. Außerdem bilden sie sogenannte Kinderrechte-Komitees. Das sind Gruppen von Erwachsenen, die sich für Kinderrechte und gegen Kinderarbeit einsetzen. Wenn ihre Eltern selbst genug Geld verdienen, können Leyla und die anderen Kinderarbeiter endlich regelmäßig zur Schule gehen und einen guten Schulabschluss machen. Nachmittags, nach der Schule, können sie dann spielen, anstatt in der heißen Sonne zu schuften.

Wusstest du schon, dass...
. . . die Kindernothilfe dafür sorgt, dass in Armut lebende Kinder auf der ganzen Welt Hilfe bekommen? Oft fehlt es nämlich schon an den einfachsten Dingen wie sauberem Wasser oder genug Essen. Mehr Informationen findest du auf www.kindernothilfe.at

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