Ich springe fast nie ins Becken

Fini, Leander, Emil und Magdalena befragen einen Wiener Bademeister.
Fini, Leander, Emil und Magdalena befragen einen Wiener Bademeister. (c) Caio Kauffmann
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Hinter uns liegt der kälteste Mai seit 28 Jahren. Das nasskalte Wetter verleitete nicht unbedingt zum Schwimmen, trotzdem hatten die Freibäder in Wien offen. Warum eigentlich?

„Das Personal ist ja angestellt. Und auch ohne Sonnenschein kommen immer ein paar Schwimmer“, erklärt Bademeister Johannes Dornhofer den Kinderreportern Fini, Leander, Emil und Magdalena. Sie sind ins Liesinger Höpflerbad gekommen, wo sie einen Blick hinter die Kulissen werfen durften.
Muss ein Bademeister oft ins Becken springen, um Menschen zu retten? Fast nie, erzählt Dornhofer. 2013, in seinem ersten Jahr, zog er vier Mal jemanden aus dem Wasser – und seither nie wieder. Er ist aber sehr wachsam und versucht, Unfälle schon im Vorfeld zu verhindern. Etwa indem er Menschen anspricht und sie fragt, wie gut sie schwimmen können. Manchmal lässt er Kinder eine Länge vorschwimmen. Man entwickelt einen Blick davor, wo es gefährlich werden könnte. Nur dass jemand einen Herzinfarkt im Wasser hat, könne man leider gar nicht vorhersehen.
Er selbst wurde übrigens noch nie gerettet. Aber es könne schon auch gefährlich sein, wenn man jemandem helfen will – weil sich manche Menschen panisch an den Retter klammern. „Solange die Menschen, die im Wasser Schwierigkeiten haben, ansprechbar sind, springen wir auch nicht selbst hinein. Wir werfen einen Rettungsring oder einen Wurfsack“, erzählt Dornhofer. Denn man solle sich nicht unnötig in Gefahr begeben. Und wenn er im Wasser ist, sieht er nicht, was anderswo geschieht.
Dass Menschen unerlaubte und gefährliche Dinge machen, passiert leider immer wieder. „Wenn jemand andere belästigt, hat der im Bad nichts verloren“, sagt Dornhofer. Manchmal kommt dann auch die Polizei.
Er erklärt auch, was im Bad oft unterschätzt wird: Kaugummis und Zuckerln. Sie gehören zu den gefährlichsten Dingen beim Schwimmen: Wenn man Wasser schluckt, können sie stecken bleiben. Was die Kinderreporter noch wissen wollen: „Was passiert, wenn ein Gewitter kommt?“ Dann werden die Leute aus dem Wasser geholt, weil der Blitz einschlagen könnte. „Und tun manche Leute nur so, als ob sie gerettet werden müssen?“ Das ist Dornhofer noch nie passiert – und hier würde er auch sehr böse werden, sagt er. Die meisten Leute verhalten sich aber richtig – und wenn das Pfeiferl ertönt, horchen sowieso alle hin.

Wusstestdu schon,dass...

. . . Taucherbrillen in den Schwimmbecken verboten sind, weil die meisten Leute falsch auftauchen? Man sollte die Arme locker nach vorne strecken und sich beim Auftauchen umsehen. Wer mit Schwung und Kopf voran auftaucht, kann andere verletzen.

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