Saudi-Arabien investiert 50 Milliarden in Kulturbereich

Die Gesellschaft wird - teilweise - geöffnet.
Die Gesellschaft wird - teilweise - geöffnet. APA/AFP/FAYEZ NURELDINE
  • Drucken

Spätestens Anfang April soll nach einem 35-jährigen Bann wieder das erste Kino im Land eröffnen. Außerdem ist das erste Opernhaus des Landes geplant.

Saudi-Arabien will für den Aufbau einer modernen Unterhaltungsindustrie in den kommenden zehn Jahren etwa 52 Milliarden Euro ausgeben. Mit dem Geld solle auch das erste Opernhaus des Landes gebaut werden, sagte der Leiter der Unterhaltungsbehörde, Ahmed al-Khatib am Donnerstag.

Die Investitionen sind Teil des umfassenden Wirtschaftsumbaus Saudi-Arabiens: Mit der "Vision 2030" will sich das ultrakonservative Königreich unabhängiger von den Einnahmen aus dem Öl-Geschäft machen seine Wirtschaft auf weitere Standbeine verteilen. Von der Unterhaltungsbranche verspricht sich Riad Jobs und Einnahmen, auch von Touristen und ausländischen Geldgebern. Bereits im vergangenen Jahr habe es in dem reichen Wüstenland auf der arabischen Halbinsel mehr als 2000 Veranstaltungen seiner Behörde gegeben, sagte Al-Khatib. Zu diesen zählten unter anderem Konzerte, eine Comicmesse oder Kunstausstellungen. Diese Zahl solle 2018 auf etwa 5500 Veranstaltungen steigen.

Saudi-Arabien befindet sich angesichts einer unsicheren wirtschaftlichen Zukunft und relativ niedriger Ölpreise in einer Zeit der Reformen und der teilweisen Öffnung der Gesellschaft. Spätestens Anfang April soll nach einem 35-jährigen Bann wieder das erste Kino im Land eröffnen.

Für Juni hat die Regierung angekündigt, Frauen als letzter Staat der Welt das Autofahren zu erlauben. Das Verbot ist seit Jahrzehnten das Symbol der Unterdrückung der Frauen in dem islamischen Saudi-Arabien. Musik und andere Unterhaltung sind bei strenger Auslegung der in Saudi-Arabien verbreiteten Lesart des Islam verboten.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.