Tipp des Tages: Verborgene Kunst aus der Kiste

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Die Bilder von Vivian Maier erzählen Stadtgeschichten aus dem New York und Chicago der späten 1950er Jahre. Derzeit in Wien in der Galerie WestLicht zu sehen.

Die feine Dame, die im Nerz auf ein Taxi wartet; ein zerzauster Obdachloser, der in der Hand ein Sandwich hält; ein altes Pärchen, das im Bus vor sich hin döst: Es sind Alltagsszenen wie diese, die in den Fotografien von Vivian Maier besonderen Stellenwert erhalten.

Maiers Schwarz-Weiß-Bilder zeichnen sich durch ihre realistische Ästhetik aus. Die Bilder, auf denen sich die Künstlerin in Spiegeln und Vitrinen auch selbst ablichtet, erzählen Stadtgeschichten aus dem New York und Chicago der späten 1950er Jahre. Wenige der abgebildeten Episoden sind außergewöhnlich, viele entspringen purer Banalität. Doch Maier erkennt darin das Einzigartige, Unwiederbringliche. Jeder Schnappschuss ist einmalig, er muss es auch sein, denn eine Wiederholung ist ausgeschlossen.

Die Geschichte hinter der Sammlung ist ebenso einmalig: 2007 tauchten die Bilder im Zuge einer Versteigerung auf. Die 1929 geborene Maier konnte erst kurz nach ihrem Tod im Jahr 2009 als Urheberin der Fotosammlung ausfindig gemacht werden. Der 2013 gedrehte Dokumentarfilm "Finding Vivian Maier" zeichnet die Suche nach der unbekannten Fotografin nach.

Bis 19. August sind ausgewählte Bilder in der Wiener Galerie WestLicht zu sehen.

(juwe)

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