Türkei bleibt Song Contest weiter fern - und nennt Conchita als Grund

Conchita Wurst Thomas Tom Neuwirth beim Auftritt am Vorabend der CSD Parade in Hamburg Christopher S
Conchita Wurst Thomas Tom Neuwirth beim Auftritt am Vorabend der CSD Parade in Hamburg Christopher Simago/Chris Emil Janßen
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"Wir können nicht um 21.00 Uhr, wenn Kinder fernsehen, einen Österreicher zeigen, der zugleich Bart und Rock trägt", so der Präsident des türkischen öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Den Wettbewerb boykottierte die Türkei allerdings schon vor Conchitas Erfolg.

2014 gewann der Österreicher Tom Neuwirth alias Conchita Wurst den Eurovision Song Contest. Auch 2019 noch will die Türkei deshalb nicht am Wettbewerb teilnehmen: "Als öffentlich-rechtlicher Sender können wir nicht um 21.00 Uhr, wenn Kinder fernsehen, einen Österreicher zeigen, der zugleich Bart und Rock trägt und zugleich Mann und Frau sein will", sagte TRT-Präsident Ibrahim Eren der Tageszeitung "Hürriyet".

Eren warf der European Broadcasting Union (EBU) vor, "von ihren Werten abgekommen" zu sein. Dies habe die Türkei dem Zusammenschluss der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten mitgeteilt. "Wenn das behoben ist, kehren wir zur Eurovision zurück", fügte er hinzu.

Verdruss über das ESC-Regelwerk

Der ESC-Boykott der Türkei hält allerdings schon seit dem Jahr 2013 an. Als Grund für ihr Fernbleiben gab die Türkei noch 2017 die politische Lage an sowie das ESC-Regelwerk, das seit 2009 vorsieht, dass die fünf größten EBU-Zahler Deutschland, Spanien, Frankreich, Großbritannien und Italien fixe Startplätze im Finale erhielten, während alle anderen Staaten sich in Semifinali qualifizieren müssen. Seit 2013 wird der Wettbewerb auch nicht mehr im türkischen Fernsehen übertragen.

2003 hatte die Türkei den Wettbewerb zuletzt gewonnen (mit "Everyway That I Can" von Sertab Erener), 2004 belegte das Gastgeberland den vierten Platz. 2010 wurde die Türkei Zweiter, 2012, im letzten Jahr der Teilnahme, erreichte das Land den 7. Platz.

Kommendes Jahr findet der Song Contest in Israel statt.

(APA/Red.)

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