Jubiläums-Medientage mit dem CNN-Chef und erstmals live

Jeff Zucker hält die Keynote bei den 25. Medientagen.
Jeff Zucker hält die Keynote bei den 25. Medientagen. CNN
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Die 25. Österreichischen Medientage wird der CNN-Chef Jeff Zucker eröffnen. Am zweiten Tag werden Kai Diekmann und Wolfgang Fellner gegen Christian Rainer und Rainer Nowak wortfechten. ORF III überträgt den Mittwochvormittag live.

Ein Vierteljahrhundert feiern die Österreichischen Medientage kommende Woche und das Programm ist diesmal noch ein bisschen dichter und internationaler als sonst. Im vergangenen Jahr gab es Kritik an der fehlenden Geschlechter-Ausgewogenheit unter den Vortragenden, von 118 Podiumsgästen waren nur 21 Frauen. Die Bilanz fällt diesmal zwar nicht sehr viel, aber doch etwas besser aus: Unter den insgesamt 148 Vortragenden sind immerhin 40 Frauen, somit ist zumindest mehr als ein Viertel weiblich. Allerdings, sagen die Veranstalter, waren noch deutlich mehr Frauen eingeladen, die aber nicht zu- oder wieder abgesagt hätten.

Die 25. Medientage am Mittwoch und Donnerstag werden auch heuer wieder am Gelände des Erste Campus stattfinden und unter anderem von CNN-Chef Jeff Zucker eröffnet. Leider gibt der Medienmanager keine Interviews, weder vorab noch vor Ort in Wien - umso spannender wird sein, was er im Gespräch mit ORF-Moderatorin Nadja Bernhard erzählen wird. US-Präsident Donald Trump und Zucker werden in diesem Leben wahrscheinlich nicht mehr die besten Freunde werden, Trump forderte erst kürzlich wieder in einem Tweet die Entlassung von Zucker, denn er nur Jeff Z nennt. Er ist der Meinung, CNN sei voreingenommen und berichte nicht objektiv über ihn. 

Am Eröffnungsvormittag werden auch die Gastgeberin und "Horizont"-Chefredakteurin Marlene Auer, Medienminister Gernot Blümel und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck sprechen. Erstmals überträgt ORF III den Mittwochvormittag live. Weshalb man die Gäste zu besonderer Pünktlichkeit ermahnt. (Um 9.30 Uhr geht es los!)

Ebenfalls zu Gast sein wird Barbara Hans, seit kurzem im Team der Chefredaktion des "Spiegel". Sie wird über ein Thema sprechen, das schon ihr Vorgänger Klaus Brinkbäumer gern und oft diskutierte: Wie Medien wieder Glaubwürdigkeit gewinnen können. Am ersten Tag wird es, wie jedes Jahr, ein großes Fernseh-Panel geben, auf dem neben ORF-Chef Alexander Wrabetz und Markus Breitenecker von Puls 4 auch Thomas Bellut vom ZDF und Ulrich Wilhelm vom Bayerischen Rundfunk sowie Ladina Heimgartner, die stellvertretende Generaldirektorin des Schweizer Öffentlichen Rundfunks SRG SSR, Platz nehmen werden. Tagungen wie diese sind auch immer Anlass für Verbände und Stakeholder der Branche, ihre Forderungen an Mitbewerber und Politik zu erneuern. Die Privatsender, vertreten durch den VÖP; haben das bereits am Freitag in einer Aussendung getan. Alexander Wrabetz lädt noch für Montagvormittag zu einem Hintergrundgespräch. Die Erfahrung zeigt, dass er ein solches meist dazu nutzt, entweder große Neuigkeiten anzukündigen oder irgendwelche Erfolge zu präsentieren. Allerdings musste er den Termin am Freitag spontan ein wenig nach vorne verlegen, denn Montagfrüh haben nun auch Medienminister Gernot Blümel und Vizekanzler Heinz-Christian Strache zu einer Pressekonferenz mit Medienbezug geladen. Das etwas sperrige Thema: "Fernsehexklusivrechtegesetz".

Der Tageszeitungs-Gipfel findet am Vormittag von Tag zwei statt: Styria-Vorstand und Neo-VÖZ-Präsident Markus Mair diskutiert mit Richard Schmitt von Krone.at, Nana Siebert vom "Standard", Gudula Walterskirchen von der NÖN und Maximilian Dasch von den "Salzburger Nachrichten".

"Medien-Rainers" gegen Diekmann und Fellner

Kai Diekmann kommt zu den Medientagen nach Wien.
Kai Diekmann kommt zu den Medientagen nach Wien.Reto Klar

Das unterhaltsamste Podium der diesjährigen Medientage dürfte das erste am Donnerstagmorgen sein: Unter dem Schlagwort "Boulevard vs. Qualität" werden sich der ehemalige "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann (heute Gründer und Gesellschafter des Social-Media-Unternehmens Storymachine) und Wolfgang Fellner ein Duell mit den beiden "Medien-Rainers", Christian ("Profil") und Nowak ("Die Presse") liefern. Angeleitet von Kabarettist Florian Scheuba. Schade eigentlich, dass ORF III das nicht mehr live überträgt.

Apropos Frauen und Medientage: Titel und Aufbau eines Panels springen besonders ins Auge, ist das Setting doch bezeichnend: Unter dem Titel "Old boys but young boys" werden drei Herren aus der über die Branche diskutieren, die schon bei den ersten Medientagen vor 25 Jahren auf der Bühne saßen. Andreas Rudas (Aufsichtsratsvorsitzender der RTR-GmbH) befragt Gerhard Zeiler (Turner International) und Georg Kofler (Social Chain Group). Was die Frage aufwirft: Gab es damals überhaupt eine Frau auf der Bühne und ist die heute auch noch dabei? 

(awa)

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